Bischof Valentin von Terni schenkte verliebten Paaren im 3. Jahrhundert nach Christus Blumen aus seinem Garten und traute sie heimlich nach christlichen Glauben. Das Problem: Christentum war damals verboten. Weshalb ihn Kaiser Claudius kurzerhand enthaupten ließ. An einem 14. Februar. Der Valentinstag auf Mallorca und anderswo ist also eigentlich ein Todestag.
Deswegen gehe ich auf den eigentlichen Valentinstag auch gar nicht weiter ein. Stattdessen möchte ich euch eine mallorquinische Liebesgeschichte erzählen, bei der es auch ums Sterben geht.
Liebe bis nach dem Tod
In der Nähe von Campanet, unweit der gleichnamigen Höhlen, liegt vor den Bergen der Tramuntana eine kleine Pfarrkirche, die selbst viele Mallorquiner nicht kennen. Die Ermita de Sant Miquel wurde kurz nach der Eroberung Mallorcas durch Jaume I von eben diesen in Auftrag gegeben. Das heißt, diese Kirche ist eine der ältesten christlichen Kirchen auf Mallorca.

Viel interessanter als die Kirche ist der kleine Friedhof dahinter. Die Grabhöhlen befinden sich unter der Erde, was eher selten ist auf Mallorca. Es gibt wenige Gräber, und alle sind schon so alt, dass man die Grabinschriften nur noch schwer lesen kann. Eines der Gräber gehört Isabel Pons Bennàssar, die nur 17 Jahre alt wurde. Die Geschichte zu ihrem Tod ist tragisch. Ein Teil des Chores der Kirche, eine Balustrade fiel auf sie.
Die Tragödie stürzte den gesamten Ort in Trauer. Nicht nur, dass sie so jung sterben musste. Isabel stand vor ihrem Ableben kurz vor ihrer Hochzeit. Sie wollte Matias heiraten. Einen Jungen aus Campanet. Dazu kam es leider nicht mehr. Von Kummer zerfressen ließ Matias den Grabstein anfertigen, der heute nur noch mit etwas Mühe zu entziffern ist. De su inconsolable prometido Matias – Von ihrem untröstlichen Verlobten.
Die rote Rose
Romantisch mysteriös wird diese Liebschaft aber erst nach dem Tode Matias. Schon zu seinen Lebzeiten lag jedes Jahr zum 1. November, Allerheiligen, dem Tag an dem auf Mallorca den Verstorbenen gedacht wird, eine rote Rose auf Isabels Grab. Nichts Ungewöhnliches. Alle Gräber werden mit Blumen bedacht. Aber selbst nachdem auch Matias gestorben war, fand sich jedes Jahr zur selben Zeit eine rote Rose vor dem Grabstein. Auch als die Kirche verfiel und der Friedhof verriegelt wurde.

Selbst heute noch, so erzählt man sich, liegt jedes Jahr zum 1. November eine rote Rose dort. Wenn man den Erzählungen glauben will, ist es Isabel, die aus dem Jenseits kommt, um ihren Liebsten eine Rose zu hinterlassen. Denn wahrer Liebe kann auch der Tod nichts anhaben
Kurzinfo zur Ermita San Miquel in Campanet
Öffnungszeiten: Im Januar geschlossen. Da es eine Privatinitiative der Anwohner ist, die die Kirche pflegen, gibt es keine verbindlichen Öffnungszeiten. Neben der Kirche ist ein kleiner Laden / Café / Radfahrertreffpunkt, der rund ums Jahr geöffnet ist. Dort erhält man verbindliche Informationen.
Eintritt: Frei. Es wird um eine Spende gebeten.
Friedhof: Geschlossen. Nur von außen einsehbar.
Verpflegung: Ein kleines Café mit Souvenirshop.
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