Auf der westlichen Hälfte Mallorcas liegen viele Touristenhochburgen. Doch neben den Partymeilen der Insel, dem berüchtigten „Ballermann“ und Magaluf, dem Mekka der britischen Touristen, finden wir auch in dieser Ecke viele schöne und ruhige Plätze. Die schönsten Strände im Westen Mallorcas.
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Es ist schwer, auf Mallorca korrekt eine Westküste zu definieren. Im Grunde gibt es keine Westküste, nur eine kleine Halbinsel, die Richtung Westen zeigt. Hier in diesem Beitrag geht es um alle Strände, die sich westlich von Palma befinden. Angefangen am Küstenstreifen kurz nach Arenal bis hoch nach Port de Sóller.
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Strände im Westen von Mallorca
Die Strände im Westen von Mallorca sind weit und sandig, aber manchmal auch klein und steinig. Es gibt breite Strände und kleine Steinbuchten. Platz für einen angenehmen Strandtag, Schnorchelerkundungen und Bootstouren. Hier eine Auswahl der Strände, die uns gut gefallen haben.
Es Carnatge
Hauptartikel: Der Küstenradweg in Palma
Der letzte unbebaute Küstenabschnitt Palmas ist ein noch relativ unbekannter Bereich bei Urlaubern. Dabei hat ihn schon fast jeder einmal gesehen. Aus der Luft. Denn alle Flugzeuge fliegen darüber. Früher verwesten hier Schlachtabfälle. Heute dient es als natürliche Oase zwischen den Touristengebieten.
Es gibt einige sandige Bademöglichkeiten und einen der wenigen Hundestrände auf Mallorca. Und einen Radweg, der einmal komplett von Can Pastilla bis nach Palma führt.
Ciutat Jardi
Die „Gartenstadt“ ist ein kleiner, schmucker Vorort von Palma. Alles hier ist etwas ruhiger als in der Inselhauptstadt, aber immer noch mondän. Der Strand ist ein guter Kompromiss für alle, die gerne in Stadtnähe bleiben wollen, aber auf das Gewusel an der Platja de Palma verzichten können.
So wie die Palmesanos, wie die Bewohner Palmas genannt werden. Die kommen nach Feierabend gerne hier her und werten damit das Ambiente auch entscheidend auf. Vor allem in den Abendstunden ist es sehr gesellig. Ein weiteres Plus ist der Sonnenuntergang hinter der Bucht von Palma. Wenn man Glück hat, versinkt die Sonne genau hinter der Kathedrale von Palma. Traumfotos garantiert.
Was die touristische Infrastruktur anbelangt, lässt Ciutat Jardí kaum Wünsche offen. Geparkt werden kann strandnah in einer der vielen Nebenstraßen. Es gibt Duschen, WCs und Verpflegungsmöglichkeiten. Auch ein barrierefreier Zugang ist vorhanden. Der Einstieg ins Wasser ist relativ flach und auch für kleinere Kinder geeignet. In Strandnähe befinden sich viele gute Restaurants und ein moderner Spielplatz.
Kleiner Minuspunkt: Besonders nach Regenfällen weht am Strand von Ciutat Jardí oft die rote Flagge. Man sollte das auf jeden Fall ernst nehmen. Die Kläranlagen Palmas sind fast schon von archäologischem Wert und im Sommer überfordert. Bei Regen laufen sie zuverlässig über. Die Kloake wird ins Meer gespült. Das Problem ist weitläufig bekannt und wird hoffentlich zeitnah gelöst. Bis dahin behaltet die Hinweise der Rettungsschwimmer im Auge und geht bei roter Flagge nicht ins Meer.
Punta Negra
Hauptartikel: 7 versteckte Buchten bei Palma
An der Punta Negra, einer kleinen Halbinsel zwischen Palmanova und Portals Nous, gibt es gleich zwei Strände: Einen Sandstrand und eine Bucht mit Steinen. Beide sind eher mäßig besucht. Was vor allem daran liegt, dass ein riesiger Hotelkomplex den direkten Zugang unmöglich macht, sofern man nicht im Hotel eincheckt. Lange Zeit versperrte außerdem ein Eisenzaun den jetzigen Zugang. Eine gerne angewandte, aber nicht rechtmäßige Praktik. Denn alle Strände auf Mallorca sind öffentlich. Privatstrände gibt es nicht.
Trotzdem gelangen nur wenige Besucher an die kleinen Strände. Wir haben auch eine Weile suchen müssen, bis wir den Weg über die Klippen um das Hotelgrundstück herum gefunden hatten. Besonders gefallen hat uns die steinige Bucht. Sie hat sich super zum Schnorcheln auf Mallorca geeignet und wir waren praktisch allein dort. Außer einigen Jugendlichen, die von den doch recht hohen Klippen ins Wasser gesprungen sind.
Calo de la Bella Dona
Der Strand der Bella Dona ist Teil der Strandserie 7 Strände in und um Palma.
Unsere liebste Neuentdeckung. Und das vollkommen unerwartet. Die Bucht der „schönen Frau“ liegt etwas versteckt in der Siedlung Sol de Mallorca und gehört zur Gemeinde Calvià. Zwischen Klippen und Pinien und hinter einer langen Betontreppe liegt ein kleiner Sandstrand. Das Wasser ist klar und sauber und ein Spiel- und Tauchparadies für Kinder.
Obwohl sie so schön ist, wird die Bucht nur mäßig besucht. Was zum einen an der Lage und zum anderen an den fehlenden Infrastrukturen liegen mag. Außer einiger Mülleimer findet man hier keine Zeichen von Zivilisation. Einer der abgeschiedensten Strände im Westen Mallorcas.
Caló d’en Monjo
Hauptartikel: Caló d’en Monjo
Noch eine felsige Bucht. Je weiter wir uns in den Norden bewegen, umso seltener werden die Sandstrände. Macht aber nichts. Das Wasser ist bei Felsbuchten generell sauberer und klarer. Es gibt mehr Fische und weniger Menschen.
Der Strand Caló d’en Monjo befindet sich zwischen Cala Fornells und Camp de Mar und hat sich durch die Verfilmung eines Agatha Christi Klassikers zumindest bei einigen einen Namen gemacht. Wir finden sie auch ohne diesen Hintergrund toll und haben sie schon öfters besucht.
Cala Estellencs
Hauptartikel: Wandern mit Kinderwagen an die Cala Estellencs
Etwas abgeschieden, zwischen vielen Bergen und nur über sehr windige Straßen erreichbar, liegt die Bucht des Ortes Estellencs. Der Weg vom Ort in die Bucht ist asphaltiert und kann mit dem Kinderwagen gegangen werden. Die Bucht selbst ist steinig. Dafür aber auch sehr klar. Von den Stränden im Westen Mallorcas ist das einer, der sich bestens für eine kleine Wanderung eignet. Mit anschließendem Bad zum Erfrischen.
Besonders hübsch sind die vielen Schiffsgaragen, die in den Fels gebaut wurden. Der rote Felsstein, der einen kontrastreichen Hintergrund schafft. Die vielen Boote, die hinter einem Damm liegen. Und die nette kleine Bar, die im Sommer geöffnet ist.
Sa Foradada
Hauptartikel: Wandern zum Lochfelsen Sa Foradada
Der Lochfelsen an der Nordküste Mallorcas ist ein beliebtes Ausflugsziel. Auch hier muss man wieder ein wenig Fußweg in Kauf nehmen. Diesmal über das ehemalige Grundstück des Erzherzogs Salvator. Oder ein Ausflugsschiff und über den Wasserweg anreisen.
Beides lohnt sich. Denn neben einem schönen Badeplatz in kristallklarem Wasser gibt es dort auch ein Restaurant, das die beste Paella auf Mallorca zubereiten soll.
Cala Deia
Hauptartikel: Sehenswürdigkeiten in Deià
Die Cala Deià ist eine kleine, idyllische Felsbucht mit kristallinen Wasser, die geschützt zwischen den Bergen des Tramuntana Gebirges und den Felsen am Meer liegt. Sie ist kein typischer Mallorca-Strand: Es gibt hier weder Sand, noch andere touristische Bequemlichkeiten. Dafür aber zwei Möglichkeiten zur Einkehr, beide mit sehr gutem Ruf.
Uns gefällt vor allem die Aussicht und die entspannte Atmosphäre vor Ort. Die Bucht eignet sich jedoch nicht als Strand für einen ganzen Tag, sondern mehr als Badestopp mit gemütlichem Mittagessen.
Platja d’en Repic
Hauptartikel: Alles Sehenswerte in Port de Sóller
Port de Sóller hat zwei Strände, die mehr oder weniger ineinander übergehen und die nördlichsten unserer Strände im Westen Mallorcas bilden. Prinzipiell sind beide zu empfehlen. Sie sind sehr komplett ausgestattet, kinderfreundlich, sandig und sauber.
Obwohl es auch einige Hotels und Ferienunterkünfte in Port de Sóller gibt, sind die meisten Badegäste hier Tagestouristen. Wanderer, die auf Teilstrecken des Tramuntana Rundweges unterwegs sind. Inselkundschafter mit eigenem Auto. Und solche, die mit dem Zug aus Palma oder der Tram aus Sóller anreisen. Alle kommen hier auf ihre Kosen.
Wir sind in Port de Sóller gerne zum Wandern. Unter anderem auf dem Piratenweg. Piraten sind im Übrigen auch im Mai ein Thema im Ort. Da wird die erfolgreiche Schlacht gegen ebendiese nachgestellt. Unter anderem am Strand Platja d’en Repic.
Strände im Westen Mallorcas: Geheimtipps
Ich sage es immer wieder: echte Geheimtipps werdet ihr im Internet nicht finden. Dann da kann es ja jeder lesen. Im folgenden gebe ich euch eine kleine Auswahl unbekannterer Buchten.
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Es Racó de ses Àguiles
Wer einen abgeschiedenen Ort zwischen all dem Trubel sucht, ist in dieser Bucht bei Santa Ponça gut aufgehoben. Sie ist leicht mit dem Auto erreichbar. Man muss nur eine steile Treppe zur Küste hinter sich bringen. Eine gute Sache, um bei den Kindern überschüssige Energien loszuwerden.
Die Bucht ist sehr felsig, aber gleichfalls auch sehr einzigartig. Sie bietet tolle Sonnenuntergangsstimmung und auf einem Plateau auch einigermaßen bequeme Sitzplätze. Wir empfehlen diese Bucht zum Schnorcheln. Auf jeden Fall Tauchschuhe mitbringen. Die Steine sind fies und rutschig und es gibt die größte Seeigelpopulation auf Mallorca. (Letzteres ist unser subjektiver Eindruck.)
Cala d’Egos
Ihr wollt einen Strand für euch alleine? Hier ist die Wahrscheinlichkeit sehr hoch. Denn die Cala d’Egos liegt zwischen einer zerklüfteten Felslandschaft und hinter einer Schlucht. Der Zugang zu Fuß ist fast unmöglich. Er führt über 300 Höhenmeter in die Bucht hinunter. Eher etwas für ältere Kinder und stark motivierte Eltern.
Cala en Basset
Noch etwas weiter nördlich, in der Nähe von Sant Elm liegt die Cala en Basset. Im Prinzip gilt hier das gleiche wie oben: Nur über eine Wanderung zu erreichen, dafür aber sehr leer. Und schön. Mit einem kleinen Unterschied: Über der Bucht thront eine alte Wehranlage aus Zeiten der Pirateninvasionen. Der Turm zählt zu den besonders geschützten Kulturgütern der Insel und ist ein beliebtes Wanderziel.
Vom Torre de Cala en Basset ist es zwar nicht weit zur Bucht, der Weg ist aber etwas beschwerlich. Es geht über Wurzeln, Steine und ein nicht zu unterschätzendes Gefälle. Am Ende werdet ihr aber mit einem wunderschönen Strand belohnt. Am besten Badeschuhe einpacken, denn der Strand ist steinig.
Cala s’Estaca
Der Geisterort. Nun ja, nicht ganz. Im Sommer ist die Cala s’Estaca nicht einsam. Und in der Nähe gibt es außerdem einen sehr berühmten Anwohner: Michael Douglas und Catherine Zeta-Jones verbringen hier viele ihrer Sommerurlaube. Ob sie sich den Weg zur Cala s’Estaca antun, weiß ich nicht.
Der ehemalige Fischerhafen ist ein sehr abgeschiedener und romantischer Ort. Nur wenige nehmen die Wanderung auf sich.
Strände im Westen von Mallorca: Ausflüge & Wasseraktivitäten
Besonders rund um Santa Ponça haben sich eine Vielzahl von Anbietern auf Bootsausflüge auf dem Meer spezialisiert. Die Bedingungen sind hier gut, die Lage des Hafens vorteilhaft und als Urlaubsgebiet gibt es auch immer ausreichend Gäste. Hier im Folgenden eine kleine Auswahl an Touren, die wir euch empfehlen wollen.
Ab Santa Ponça oder Paguera legen Boote ab, die euch zum Delfine beobachten, aufs Meer fahren. Das Mittagessen ist bei dieser Tour inklusive. Oder ihr segelt auf Katamaran-Tour um die Malgrat Inseln, einer Felsformation vor der Küste. Wahlweise ist auch hier ein Mittagessen inklusive.
Wer lieber etwas aktiver ist, kann auf einer Kajak-Tour die Inseln erkunden. Alternativ könnt ihr auch Schnorcheln gehen und Tauchen lernen.
Auch interessant: Die besten Delfin-Touren auf Mallorca
Anreise mit dem Bus
Im Gegensatz zu anderen Teilen der Insel sind die Strände im Westen bis auf einige Ausnahmen recht gut mit den öffentlichen Verkehrsmitteln zu erreichen. Die aktuellen Fahrpläne findet ihr auf www.tib.org.
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