Piratenweg: Wandern auf dem Camí de Sa Figuera nach Sóller

Die Wanderung auf dem Piratenweg Cami de Sa Figuera bietet allen Altersklassen die Möglichkeit den Pfad zu laufen, den die sarazenische Piraten am 11. Mai 1561 einschlugen, nachdem sie in Port de Sóller an Land gegangen sind, um in Sóller zu plündern.

Wandern mit Kindern auf Mallorca: Cami de Sa Figuera

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Die Piraten hatten die Rechnung jedoch ohne die Sollerics, die Einwohner der Stadt, gemacht. Denn obwohl es anfangs so aussah, als ob die Plünderer erfolgreich sein könnten, wendete sich später das Blatt. Auf dem Camí de Sa Figuera zwischen Sóller und Port de Sóller wurde das Ende der Korsaren besiegelt. Es stehen euch verschiedene Möglichkeiten offen, auf dem Piratenweg zu laufen. Ihr könnt die Wanderung als Rundtour gestalten oder einen Teil der Strecke auch mit der Traditionsbahn Tren de Sóller zurückfahren.

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Was damals auf dem Camí de Sa Figuera geschah

Mauren gegen Christen: Das Piratenfest in Sóller

Nachdem die Piraten im Hafen von Port de Sóller an Land gegangen waren, teilten sie sich in zwei Truppen auf. Ein Teil der Gruppe lenkte das mallorquinische Heer am Strand ab. Die restlichen Piraten schlichen in die Stadt, um dort in großen Stil zu plündern. Bereits im Siegestaumel machten sie sich auf den Rückweg zu ihren Schiffen.

Familien Wanderung Mallorca

Doch wollten die Bürger der Stadt sich nicht einfach so aufgeben und setzten sich zur Wehr. Auf dem Camí de Sa Figuera trafen sie auf das rückkehrende Heer. Zwischen den Fronten der Armee, des wütenden Volkes und versteckt in den Bergen lebenden Banditen wurden die Plünderer besiegt und in die Flucht geschlagen. Auf den Spuren der Piraten führt diese Wanderung.

Diese epische Schlacht hat sich tief im kollektiven Gedächtnis der Mallorquiner verankert. Jeden zweiten Sonntag im Mai wird sie und damit auch der Sieg über die Piraten mit einem großen Fest, der Firó de Sóller, nachgestellt.

Lust auf noch mehr Geschichten: Auf der Schnitzeljagd durch Sóller erzählen wir von Piraten, Orangen, Goldschätzen und im Meer verschwundenen Menschen.

Die Wanderung auf dem Piratenweg: Mehrere Möglichkeiten

Es gibt viele Möglichkeiten, den Camí de Sa Figuera bei Sóller abzulaufen. Der von uns beschriebene Rundgang in unserem Buch hat eine Länge von 6 Kilometern und ist auch für kleinere Kinder geeignet. Aber es gibt genügend Gründe nur einen Teil der Wanderung zu Fuß zurückzulegen. Und einer davon ist eine Straßenbahn aus dem Jahr 1913.

Die Straßenbahn Tranvia de Sóller

Die Tram und der Zug von Sóller sind die Wahrzeichen der Stadt. Mit dem Zug gelangt ihr von Palma nach Sóller. Und von dort könnt ihr mit der elektrischen Straßenbahn weiter an den Hafen fahren. Die Zugfahrt ist eine der wichtigsten Sehenswürdigkeiten Mallorcas und dauert eine Stunde, falls ihr die gesamte Strecke ab Palma fahrt.

Tren de Soller Straßenbahn

Die Fahrt mit der Straßenbahn von Sóller zum Hafen dauert 20 Minuten und ist für Kinder wie Eltern ein Highlight. Falls ihr also schon vor Ort seid, bietet sich eine kleine Fahrt an. Und da das erste Wegstück auf dem Cami de Sa Figuera stetig bergauf geht, ist die Aussicht, den Rückweg von 2,5 km, mit einer alten Bahn zu fahren, eine gute Motivation für alle.

Außerdem meidet ihr mit der Rückfahrt in der Bahn die Straße, an der ansonsten ein kleiner Abschnitt des Rückweges nach Port de Sóller entlangführen würde.

Wandervarianten des Piratenweges

Es gibt sicher mehr als drei Möglichkeiten, den Camí de Sa Figuera in eine Wanderung einzubinden. Uns geht es hier um die familienfreundlichen Möglichkeiten.

  1. Eine Möglichkeit ist von Port de Sóller nach Sóller zu wandern und mit der Straßenbahn zurückzufahren, um dort den Tag am Strand ausklingen zu lassen. Nachteil: Ihr fahrt mehrmals zwischen Sóller und Port de Sóller hin und her.
  2. Eine zweite Variante ist, den gesamten Rundweg zu wandern und danach am Strand den Tag ausklingen zu lassen. Nachteil: Ihr fahrt nicht mit der Tram.
  3. Um beides zu bekommen, könntet ihr die Wanderung in der Stadt Sóller starten und in die entgegengesetzte Richtung nach Port de Sóller wandern. Dort erholt ihr euch am Strand, solange, wie ihr wollt oder bis die letzte Straßenbahn nach Sóller zurückfährt.

Wir haben es allerdings ganz anders gemacht. Wir hatten das Glück an einer Sonderfahrt der Straßenbahn teilzunehmen und sind sowohl nach Port de Sóller als auch zurück mit der Tram gefahren.

Dazwischen sind wir den gesamten Rundweg abgelaufen, haben uns am Strand erholt und Eis gegessen. Den Straßenbahnabschnitt zwischen Stadt und Hafen kennen wir jetzt also bis ins Detail, so oft wie wir dort hin und her gekommen sind.

Die Wanderung auf dem Cami de Sa Figuera

Die komplette Wanderung dauert, wenn man nicht zu sehr trödelt, etwas über zwei Stunden. Wir trödeln allerdings immer und waren fast drei Stunden unterwegs. Ich schiebe das auf die Tatsache, dass es am Wegesrand so viele leckere Orangen und an einigen Stellen sogar frisch gepressten Orangensaft gab.

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Am Tunnel

Wir starten unsere Familienwanderung in Port de Sóller direkt am Hafen. Dort ist zum einen die Tram-Haltestelle und zum anderen ein öffentlicher Parkplatz. Die Straße nennt sich Carrer d’Antoni Montis und führt bis zu einem Kreisverkehr (dem zweiten) vor einem Tunnel, der den Hafen mit Sóller verbindet. Direkt im Kreisverkehr gibt es eine große Übersichtskarte und der Weg ist deutlich ausgeschildert. In zwei Richtungen. Wir gehen nach rechts, Richtung Sóller.

Zunächst müsst ihr durch ein Holzgatter und findet sofort danach einen alten Kalkofen. Dann wird es ein wenig anstrengend. Es geht stetig nach oben, über einen steinigen, aber gut beschilderten Weg. Falls sich die Wege kreuzen, haltet ihr euch immer Richtung Sóller. Auch, wenn Sa Figuera in die andere Richtung ausgeschildert sein sollte.

Durch Orangenfelder

Sobald der Aufstieg geschafft ist, gelangt ihr auf eine unbefestigte Straße. Es geht jetzt durch das ländlich geprägte Vall de Sóller, in dem wir auf einer anderen Wanderung die vielen Dörfer entdecken. Zunächst stehen da aber noch Olivenbäume. Später werden diese von Feldern abgelöst und schließlich sieht man auch die ersten Orangen- und Zitronengärten vor sich.

Dann beginnt der Abstieg. Zuerst kommt ihr an Can Penya vorbei, einer alten Steinfinca, die zum Rasten einlädt. Von dort führen euch erneut Wegweiser Richtung Sóller. Vorbei an einigen weiteren historisch interessanten Gebäuden.

Eines davon ist Can Tamany. Auch dort wollten die Piraten eindringen und plündern. Jedoch hatten sie nicht mit den Frauen des Hauses gerechnet, die sich zur Wehr setzten und einige der Plünderer handlungsunfähig machten, indem sie mit Holzknüppel auf sie einschlugen. Und danach aus dem Fenster auf den Rest der Gruppe warfen, die voller Angst die Flucht ergriff. Die Schwestern gingen als die Ses Valentes Dones, die mutigen Frauen, in die Geschichte Sóllers ein.

Der Rückweg

Sobald ihr die Hauptstraße erreicht, die die Stadt Sóller mit dem Hafen verbindet, ist das meiste schon geschafft. Ein Zebrastreifen bringt euch zur Tram-Haltestelle. Entweder wartet ihr dort auf die nächste Bahn, die stündlich fährt, oder ihr geht weiter über eine kleine Brücke auf einen Weg, der parallel zur Hauptstraße und dem Sturzbach verläuft. Je nach Jahreszeit führt dieser Wasser, oder auch nicht.

Kurz vor dem Hafen gabelt sich der Weg noch einmal. Ihr geht immer nach rechts Richtung Strand. Die andere Richtung würde euch zum Leuchtturm und dem Refugium La Muleta führen. Auch eine schöne Wanderung. Aber vielleicht ein andermal. Jetzt geht es auf die Strandpromenade, Eis essen, auf den Spielplätzen spielen und die Füße im Wasser baumeln lassen.

Eine Drachengeschichte

Der Tunnel, der den Anfang der Wanderung markiert, nennt sich Sa Mola, genau wie der Drache, der hier vor langer Zeit gelebt haben soll. Der Cuca de Sa Mola war der Schrecken der Bauern in und um Sóller. Er fraß sie einfach auf, ohne dass sie eine Möglichkeit hatten sich zu wehren. Fand er einmal nichts zu essen, biss er vor Hunger Löcher in die Felswände.

Bis der Heilige Georg, Sant Jordi, kam. Der edle Ritter nahm es mit dem Drachen von Sa Mola auf. Es wurde ein langer, unbarmherziger Kampf, in dem der Heilige Georg den Drachen schließlich besiegte. Von beiden sah und hörte man danach nichts mehr. Einzig die angeknabberten Felsen und ein Loch, dass dem Drachen als Unterschlupf diente, zeugen heute noch von der Gegenwart des Untiers.

Video

Weitere Sehenswürdigkeiten in Port de Sóller

Wenn ihr in Port de Sóller seid und noch etwas Zeit habt, gibt es noch einige weitere sehr sehenswerte Ecken und Wanderwege.

  1. Die Strandpromenade: Der Weg am Hafen entlang eignet sich hervorragend für Spaziergänge und kleinere Touren mit dem Kinderwagen. Sie bietet euch einen Blick sowohl aufs Meer als auch auf die Berge.
  2. Der Leuchtturm La Muleta: Ihr könnt hinlaufen oder hinauffahren. Es gibt eine kleine Herberge und ein Plateau mit herrlicher Aussicht. Dieser Spot ist als Stellplatz für Camper sehr beliebt.
  3. Das Meereskundemuseum in Port de Sóller: Dieses liegt im malerischen Seefahrerviertel Santa Catalina. Die Ausstelllung kann an Wochenenden kostenlos besucht werden. Die Terrasse vor der alten Kapelle ist ein toller Spot, um Sonnenuntergänge zu bewundern.
  4. Der Piratenleuchtturm Torre Picada: Eine weitere sehr leichte Tour startet am gleichen Punkt wie diese Piratentour, geht aber in die andere Richtung. Sie führt zu einen der wenigen restaurierten Wachtürmen auf Mallorca. Das Areal darum gerum hat viele nette Ecken zum Picknicken und tolle Blicke auf Meer und Berge.

Kurz & Knapp

Streckendetails: Rundgang 6 km – Höhendifferenz 110 m – Gehzeit 2 h 30 – Ab 6 Jahren.

Parkplatz: Im Hafen vorhanden und auf vielen Nebenstraßen.

Kinderwagen: Ungeeignet.

Einkehr: Am Hafen. Auf dem Weg bieten Privatpersonen frisch gepressten Orangensaft an.

Spielplätze: Mehrere in erster und zweiter Meereslinie.

Tranvía de Soller

Fahrplan: Je nach Jahreszeit stündlich oder halbstündlich zwischen 8 und 21 Uhr. Genaue Information auf trendesoller.com

Preis: € 7 pro Strecke.

In der Nähe: Botanischer Garten und Naturkundemuseum Sóller. Orangen ernten in Sóller. Die Gärten von Alfàbia. Fornalutx.

Zum Weiterlesen

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Mein Name ist Damaris, zweifache Mutter und lebe seit 2005 auf Mallorca. Ursprünglich wollte ich nie auf die Insel. Mehr lesen

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