Die Wanderung zur Cala Bóquer ist eine einfache Möglichkeit, auch als Familie aktiv unterwegs zu sein. Der Naturstrand in der Nähe von Pollença ist ein beliebtes Ausflugsziel bei mallorquinischen Familien. Die Tour durch das Bóquertal ist bis auf einen kurzen Abstieg sehr leicht und auch mit kleineren Kindern machbar.

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Mallorquiner schätzten die Abgeschiedenheit und das klare Wasser der Cala Bóquer und den freien Blick auf die Felsinsel Colomer am Cap de Formentor. Besonders an Wochenenden und Feiertagen wandern die Einheimischen mit ihren Kindern von Pollença aus durch das eindrucksvolle Tal zum Naturstrand Cala Bóquer, um dort ein Picknick und ein Bad im Meer zu genießen. Wir laden euch ein, uns auf diesem kleinen Ausflug zu begleiten.
45 Wandertouren: Wandern mit Kindern auf Mallorca
Frühzeitliche Geschichte des Tal von Bóquer
Das Gebiet rund um die Cala Bóquer ist von großer historischer Bedeutung. Denn hier sollen die Steinzeit-Mallorquiner gelebt haben. Der Name Bóquer leitet sich von Bocchoris ab und ist auf römische Ursprünge zurückzuführen. Zusammen mit der römischen Stadt Pol·lentia (heute Alcúdia) gehörte dieses Siedlungsgebiet zu den wichtigsten Zonen der Insel während der römischen Herrschaft.
Noch früher, circa 1500 v. Christus, lebten bereits die Ur-Mallorquiner im Tal der Cala Bóquer. Sie errichteten in einem schwer zugängigen Teil der Bucht eine Siedlung, deren Ruinen heute als ältestes und wichtigstes Zeugnis frühzeitlicher Besiedlung Mallorcas gelten.

Im 17. Jahrhundert wurde das Areal um die Cala Bóquer vor allem landwirtschaftlich genutzt, was das Herrenhaus am Anfang des Tales und eine alte Quelle auf halbem Weg bezeugt. Besonders eindrucksvoll ist die Felsformation Portell de Sementer, das Tor der Saat, dessen Name ebenso wie die Bezeichnung der Quelle Font de Sementer Rückschlüsse auf die landwirtschaftliche Vergangenheit der Gegend lässt. Kurz vor dem Strand liegt linker Hand ein begehbarer Maschinengewehrstand aus dem Bürgerkrieg. Durch den schmalen Eingang gelangt ihr in sein Inneres.
Ziegen am Strand der Cala Bóquer
Heute ist es die Balearenziege Boc Balear, die das Gebiet für sich beansprucht, Wanderer auf dem Weg zum Meer begleitet und ungeniert zwischen Badegästen herumspaziert. In unserem Familienhandbuch nenne ich den Weg zu Bucht deshalb auch Tal der Ziegen. Sie sind wirklich überall und teilweise auch etwas aufdringlich. Die Ziegen sind außerdem auch schuld daran, dass es kaum Bäume in dem kargen Karst-Tal gibt. Euer Picknick solltet ihr auch unbedingt im Auge behalten.
Noch mehr Ziegen: Auch am Strand Platja Coll Baix sind sie unterwegs.

Witzig ist auch, dass – wenn ihr euch Fotos unterschiedlicher Leute im Internet und den sozialen Medien anschaut – immer die gleiche Ziege auf den Fotos zu sehen ist. Zumindest macht es den Anschein. Ich bin kein Ziegenexperte. Aber nur die wenigsten Wildziegen sind so zutraulich, dass sie sich so fotogen in Szene setzen lassen, wie es die Ziege oder Ziegen in der Cala Bóquer zu tun wissen.
Baden an der Cala Bóquer
Die Cala Bóquer ist in unseren Augen auch einer der schönsten Naturstrände Mallorcas, allerdings kein typischer Badestrand. Die Bucht ist felsig und statt Sand findet ihr hier glatte Kiesel. Je nachdem, wie empfindlich ihr seid, sind Badeschuhe empfehlenswert. Bevor ihr euch ins Wasser wagt, solltet ihr auch immer nach Quallen Ausschau halten. Durch die Strömungen am Kap sind die hier oft anzutreffen.
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Einen kompletten Badetag würden wir nicht an der Cala Bóquer verbringen wollen. Dafür gibt es für den Hochsommer viel zu wenig Schattenplätze und keine Möglichkeiten, mitgebrachte Sonnenschirme sicher in die Erde zu stecken. Besser ist der Ausflug zur Cala Bóquer für die Zeit geeignet, in der es angenehm ist, ein wenig zu laufen, aber auch noch nicht so kalt, dass ein Badestopp nicht mehr möglich ist. Davon abgesehen hat die Cala Bóquer aber auch im Winter ihren Reiz.
Wanderung zur Cala Bóquer
Unter den mallorquinischen Familien ist die Wanderung zur Cala Bóquer ein guter Plan für sonnige Winterwochenende. Während der Rest der Insel in einen kleinen Dornröschenschlaf verfällt, ist der Weg zur Naturbucht sehr stark frequentiert. Da mallorquinische Eltern ihren Kindern weitaus mehr zutrauen, als wir Deutschen, sind auch oft schon Kleinkinder ab zwei Jahren zu sehen, die mit ihren kurzen Beinen das Tal entlang stolpern.

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Machbar ist das durchaus. Der größte Teil der Strecke schlängelt sich in leichtem Auf und Ab durch die Landschaft. Es gibt genügend Möglichkeiten zum Pausieren und Abwechslung in Form von Höhlen, Kletterfelsen und Quellen. Einzig der finale Abstieg zur Bucht ist etwas anspruchsvoller. Mithilfe der Eltern schaffen den aber auch kleinere Kinder.
Eispause nach der Wanderung zur Cala Bóquer
Direkt an der Wanderstrecke zur Cala Bóquer gibt es keine Verpflegungspunkte. Deswegen unbedingt Proviant und vor allem ausreichend Wasser einpacken. Nach getaner Tour empfiehlt sich aber noch ein kleiner Abstecher. Der Hafen von Port de Pollença ist fußläufig vom Start der Wanderung zu erreichen. Einfach die Straße überqueren und mit Blick auf den Hafen ein Eis genießen. Ihr habt es euch alle verdient!
Und falls ihr keine Lust auf Eis habt, findet ihr dort direkt am Meer auch zahlreiche andere Möglichkeiten zur Einkehr. Auch könnt ihr den restlichen Tag direkt am Meer ausklingen lassen.
Ausflüge in der Nähe der Cala Bóquer
Falls ihr in der Nähe von Pollença Urlaub macht, seid ihr eventuell ja auf der Suche nach noch weiteren Unternehmungen. Gleich zu Beginn empfehle ich die Stadt Pollença zu besuchen, vielleicht ja sogar mit einer kleinen Führung in Form einer Schnitzeljagd. Aber auch an Wandermöglichkeiten gibt es hier im Norden noch so einiges.
Wandern auf den Puig de Maria
Ein weiterer Klassiker unter den Mallorquinern ist die Wanderung zum Puig de Maria. Auf dem Hausberg Pollenças befindet sich neben einem Kloster auch ein Picknickareal mit Bänken und Grillmöglichkeiten, die in den Monaten Oktober bis April immer in Anspruch genommen werden.


Der Ausflug führt zu weiten Teilen über asphaltierte Straße. Das letzte Stück geht über den mit Wachersteinen belegten Pilgerweg. Wer mag, kann eine kleine Rundtour unterhalb des Klosters einfügen. Aber es geht auch ohne. Im Kloster gibt es ein kleines Restaurant und einige Schlafmöglichkeiten.
Wandern auf der Halbinsel bei Alcúdia
Alcúdia ist eine weitere Stadt, die voller historischer Sehenswürdigkeiten steckt. Uns gefällt die dahinter liegende Halbinsel aber um einiges besser. Dort ist es zum einen ruhiger. Und zum anderen findet ihr dort einige der schönsten Möglichkeiten zum Wandern in Alcúdia.


Es geht zu versteckten Meeres und Schmugglerhöhlen, zu einsamen Naturstränden, vergessenen Kanonen auf dem Berg und natürlich auch ans Meer. Immer dabei auch dort viele Ziegen.
Ausflüge aufs Cap de Formentor
So ziemlich jeder Urlauber besucht zumindest einmal das Cap de Formentor. Die nördliche Halbinsel ist sehr rau und wildromantisch. Ganz anders, als die touristisch erschlossenen Urlaubsgebiete. Den Weg bis zum Leuchtturm muss man nicht unbedingt auf sich nehmen. Denn wirklich viel gibt es dort nicht zu sehen. Ein viel schönerer Aussichtspunkt ist die Talaia d’Albercutx auf halbem Weg.


Wenn ihr auf dem Rückweg eine Badepause einlegen wollt, seid ihr am Strand Platja de Formentor richtig. Der einzige Sandstrand liegt geschützt und sehr idyllisch von Kiefern beschattet. Die Anfahrt zum Strand und zum Cap generell ist im Sommer eingeschränkt. Falls ihr am Strand parkt, könnt ihr mit dem Einsenden des Parktickets die Fahrt aber rechtfertigen. Viel unkomplizierter ist die Anreise zum Strand von Formentor jedoch mit einem Ausflugsboot ab Port de Pollença.
Video
Kurz & Knapp
Streckendetails: 5 km – 145 Höhenmeter – Gehzeit 2 h – ab 4 Jahren.
Parken: Am Kreisverkehr kurz vor der Zufahrt zum Cap de Formentor.
Kinderwagen: ungeeignet.
Einkehr: Auf der anderen Seite der Ringstraße im Hafen von Pollença.
In der Nähe: Cap de Formentor. Wanderung zum Puig de Maria. Naturpark Albufera. Platja de Muro.
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