Cala Figuera entdecken: Das schönste Fischerdorf Mallorcas

Cala Figuera ist eines der wenigen Fischerdörfer auf Mallorca, das sich bis heute seinen ursprünglichen Charakter bewahren konnte. Viele Urlauber fragen mich, ob hier wirklich noch Fischer arbeiten oder ob alles nur für Besucher inszeniert wird. Ich kann die Zweifel gut nachvollziehen, aber ich kann dich beruhigen: Was du hier siehst, ist echt. Die Fischer gehen morgens früh raus, kommen nachmittags mit ihrem Fang zurück. Es ist ruhig, aber nie still. Und genau das macht Cala Figuera für mich so besonders. Du bekommst hier ein Stück Mallorca, wie es früher war, ohne ganz auf Komfort verzichten zu müssen.

Das Fischerdorf Cala Figuera bei Santanyí

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Ich lebe mit meiner Familie in Santanyí, nur ein paar Minuten entfernt. Früher saßen wir oft stundenlang am Hafen, die Kinder haben Krebse beobachtet und ich den Booten zugeschaut. Ich schreibe diesen Beitrag für dich, wenn du Mallorca nicht nur überfüllt und laut kennenlernen willst. Hier erfährst du, was Cala Figuera besonders macht, was du als Tagesgast beachten solltest und wann du den Ort am besten für dich erlebst.

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Falsches Cala Figuera? Hier geht es zum Strand Cala Figuera de Formentor. Und hier zum Cap de Cala Figuera im Westen.

Geschichte & Atmosphäre des alten Fischerdorfes

Erstmals erwähnt wurde die fjordartige Bucht in der Nähe von Santanyí 1306. Hier wurde der bekannte Sandstein Marés verladen, der zum Bau der Kathedrale in Palma benötigt wurde. Im Zuge der Errichtung des Küstenabwehrsystems zur Abwehr der Piraten wurde 1569 am äußersten Punkt der Bucht ein Wachturm errichtet, der heute in restauriertem Zustand an gleicher Stelle neben einem modernen Leuchtturm aus dem Jahr 1953 steht.

Cala Figuera Santanyi

Abseits des Hafens wurde das erste Gebäude im Ort erst im 19. Jahrhundert gebaut. Und auch nur, um die Segelschiffe unterzustellen. Um den Fischern morgens einen Kaffee anbieten zu können, öffnete später in Hafennähe die erste Bar, La Marina. Strom gab es keinen, deswegen wurde das Wasser mit Kerzen aufgebrüht. La Marina ist heute ein Restaurant, das ganzjährig geöffnet hat.

Während des Spanischen Bürgerkrieges wurde die kleine Kirche des Ortes errichtet, erst später um 1950 der Hafendamm und die Seehandelsbörse. Damit wurde auch der Startschuss für die Besiedlung des Gebietes gegeben, zunächst nur links der Caló d’en Busques (mit Blick aufs Meer) in Form kleiner Sommerhäuser der Anwohner aus Santanyí. Die Kirche gibt es immer noch, zwischenzeitlich befand sich ein Restaurant darin. Gottesdienste finden mittlerweile sporadisch in einem moderneren Gebäude etwas weiter oben im Ort statt.

Explosionsartig wuchs der Ort in den 1970er Jahren, in denen im obereren Teil der Bucht ein regelrechter Bauboom losbrach. Viele der damaligen Bausünden sind bereits wieder abgerissen worden, einige wenige Ruinen ehemaliger Hotels sind jedoch auch heute noch zu finden.

Momentan gibt es wieder mehr Bewegung. Zahlreiche alte Gebäude werden renoviert, größere Investoren haben Cala Figuera ins Auge gefasst und errichten Luxuswohnungen. Während einige davon ausgehen, dass dem Fischerort eine weitere Blütezeit bevorsteht, halten es viele Einheimische momentan noch für heiße Luft.

Was du in Cala Figuera unternehmen kannst

Das einzige Manko des Fischerdorfes: es gibt keinen Sandstrand. Aber darüber kommt ihr schnell hinweg. Denn es gibt einige andere tolle Sachen zu entdecken. Hier zeige ich euch kurz die wichtigsten Sehenswürdigkeiten in Cala Figuera.

Auf der Suche nach anderen Hafenorten? Hier findest du die schönsten Fischerdörfer auf Mallorca.

Spaziergang durch den kleinen Hafen

Jeder – wirklich jeder – flaniert ein wenig durch den Hafen, an den vielen Booten vorbei und vielleicht sogar durch die ganze Bucht. Wir empfehlen euch nicht nur die Caló d’en Busquets abzulaufen, sondern auch in die zweite Bucht zu gehen, die Caló d’en Boira. Dort ist es immer ruhiger und idyllischer.

Cala Figuera Santanyi

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Am besten eignet sich der späte Nachmittag für einen Rundgang durch die Buchten. Die meisten Boote sind dann bereits von ihren Touren zurück und die Sonne strahlt die Bootsgaragen in warmen Licht an. Während die Kinder auf ihre Entdeckertouren gehen, können die Eltern die Sonne genießen und viele Fotos machen.

Als unsere Kinder noch kleiner waren, haben wir immer einen Eimer und einen Kescher mitgenommen. Die Jungs waren Stunden damit beschäftigt, kleine Fische und Krebse zu fangen, die wir im Anschluss natürlich wieder frei gelassen haben.

Eltern-Tipp: Mit Kinderwagen durch den Hafen zu laufen ist möglich, aber sehr eng und rutschig. Tragt eure Kinder lieber.

Das Einlaufen der Fischkutter beobachten

Je nach Jahreszeit kommen die Fischer täglich zwischen 15 und 17 Uhr in den Hafen zurück. An der kleinen Markthalle im Hafen laden sie ihren Fang aus, der in Kühlboxen zum Weitertransport vorbereitet wird.

Neben Zuschauern finden sich auch viele Tiere ein. Katzen, Möwen und Kormoranen streiten sich um den Fischabfall, der von den Booten ins Meer zurückgeworfen wird. Im Anschluss werden die Netze zum Trocknen ausgebreitet und mehr als einer der Fischer setzt sich um die Netze zu flicken.

Abstecher zum Piratenleuchtturm Torre d’en Beu

Einmal im Jahr: Wann die Wehrtürme in alten Glanz leuchten.

Falls du oder die Kinder noch etwas mehr Bewegung brauchen, könnt ihr in der Caló d’en Boira die Treppen hochsteigen und knapp einen Kilometer zum alten Wehrturm spazieren. Sowohl der alte als auch der neue Turm tragen den gleichen Namen.

Piratenwachtürme leuchten wieder

Jedes Jahr im Januar ist der ältere der beiden Türme dabei, wenn das alte Küstenabwehrsystem Leuchtzeichen sendet. Dabei stellte man fest: Das alte System funktioniert fast besser als das neue.

Eisessen mit Meerblick

Kein Ausflug nach Cala Figuera endet bei uns ohne eine Eispause. Eis bekommt ihr in ziemlich jedem Restaurant am Hafen.

Wir mögen das Eis auf die Hand neben der kleinen Galerie am Ende der Hafenpromenade. Auch die Bon Bar ist sehr nett, aber uns meist zu überlaufen.

Baden rund um Cala Figuera: Die schönsten Strände in der Nähe

Das Fischerdorf Cala Figuera hat selbst keinen Strand. Suchst du den richtigen Strand Cala Figuera? Der befindet sich im Norden Mallorcas auf der Formentor-Halbinsel. Hier habe ich ihn verlinkt.

Es gibt auf Höhe des Hotels Rocamar einige Leitern, die ins Meer führen. Ihr könntet dort also ins Wasser springen und danach wieder herausklettern. Wir waren in Cala Figuera aber noch nie schwimmen. Vor allem, weil uns das viele Motorenöl im Hafenbecken immer etwas bitter aufstößt. Zum Abkühlen gibt es aber in der Nähe noch ein paar andere Möglichkeiten.

Naturpark Mondragó: 3 Naturstrände

Das absolute Gegenteil von schadstoffbelastet sind die Strände im Naturpark Mondragó. Ganze drei, fast komplett naturbelassene Sandstrände könnt ihr dort finden. Der Naturpark ist von Cala Figuera aus zu Fuß, mit dem Fahrrad oder Auto zu erreichen.

Mondrago

Falls du mit dem Auto anreist, parkst du auf dem Parkplatz am Eingang des Parks. Der Parkplatz ist kostenpflichtig. Es sind circa zehn Minuten zu Fuß zum Strand s’Amarrador.

Cala Santanyi: Bucht mit viel Komfort

Von Bucht zu Bucht sind es gerade einmal 2,5 Kilometer, die auf Nebenstraßen und durch Siedlungsgebiete führen. Der Strand in Cala Santanyí ist touristisch sehr gut erschlossen. Es gibt eine weitläufige Sandfläche und zahlreiche Verpflegungsmöglichkeiten am Strand.

Der Strand von Cala Santanyí

An der Küste entlang gibt es eine von uns entworfene interaktive Schatzsuche. Diese führt euch und eure Kinder zu versteckten Höhlen, einem Piratenturm, interessanten Klippen, versteckten Badespots und natürlich den bekannten Felsbogen Es Pontàs. Die Tour mitsamt einer Leseprobe findest du hier.

Cala Llombards: Ruhigere Badebucht

Etwas weiter entfernt ist der Strand Cala Llombards. Im Großen und Ganzen ähnlich der Cala Santanyí, nur ohne Hotels am Strand. Eine kleine Strandbar kümmert sich im Sommer um die Verpflegung. Um nach Cala Llombards zu gelangen, müsst ihr zunächst wieder nach Santanyí fahren und von dort über den Ort Llombards zum gleichnamigen Strand.

Der Strand in Cala Llombards

An der Cala Llombards könnt ihr Tretboote ausleihen. An der rechten Seite können auch kleine Kinder von den Klippen springen. Eine Leiter führt aus dem Wasser. Wer größer und mutiger ist, traut sich auch auf der linken Seite der Bucht. (Vorsicht: voher die Tiefe prüfen!) Rechts oberhalb der Bucht, circa zehn Minuten zu Fuß vom Strand, gibt es einen Aussichtspunkt mit Blick auf das Felsentor Es Pontàs.

Bootsausflüge & Meer erleben ab Cala Figuera

Mit dem Boot: Zu abgelegenen Stränden

Cala Figuera ist als Hafen natürlich prädestiniert für Ausflüge auf dem Meer. Von Juni bis September fahren die Glasbodenboote den Hafen an. Unter anderem werden Ausflüge in den Naturpark Mondragó und Küstenentdeckungstouren angeboten. Fast alle Touren beinhalten eine Badepause. Tickets gibt es an Vorverkaufsstellen und direkt im Boot.

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Schiffsprozessionen zu Ehren der Jungfrau von Carmen

Neben den Bootsausflügen unter anderem zu abgelegenen Buchten wie der Caló des Marmols bietet ein lokaler Anbieter kleinere Ausflüge und klassischen Kajak und Paddle Surf Verleih an. Die Ausflüge gehen in die Traumbuchten Caló des Moro, Cala s’Almunia und an der zerklüfteten Küste entlang.

Wanderung entlang der Küste: Von Cala Santanyí nach Cala Figuera

Einer unserer Lieblingsausflüge führt von Cala Santanyí über die Klippen nach Cala Figuera. Es geht vorbei an Salzpools, Sandsteinwänden, wilden Lavendel und einem weiteren alten Piratenturm. Ausführlich erklären wir diese Klippenwanderung inklusive GPX-Tracks in unserem Buch Naturzeit für Kinder: Mallorca.

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Erhältlich: In meinem Onlineshop, bei amazon.de und in jeder Buchhandlung.

Die Tour eignet sich für fast alle Altersklassen. Es geht an einigen Stellen zwar über etwas kniffelige Stellen und muss etwas geklettert werden, aber wir haben den Ausflug auch schon mit kleineren Kindern unternommen.

Einige Eltern hatten ihre Babys sogar in der Kraxe dabei. Was ich aber nicht unbedingt machen würde. Hier liest du mehr zur Klippenwanderung nach Cala Figuera.

Anreise & Parken: So kommst du entspannt an

Um nach Cala Figuera zu gelangen, fährst du zunächst über den Stadtring von Santanyí und folgst der Beschilderung. Am Kreisverkehr beim Friedhof fährst du geradeaus weiter. Diese Strecke zieht sich etwas, bis du den Ortseingang von Cala Figuera erreichst. Dort gibt es keine großen Parkplätze, aber du kannst die Parkmöglichkeiten entlang der Straße zu nutzen.

Nachdem du den Spielplatz passiert hast, kannst du links zum Hafen abbiegen. Bis zur Schranke besteht da die Möglichkeit entlang der Straße zu parken. Am gleichen Kreisverkehr, von dem aus du zum Hafen abgebogen bist, führt eine weitere Straße ab, die du an einer markanten Pinie in der Straßenmitte erkennst. Hinter dieser Pinie gibt es einen kleinen Platz zum Parken. Am Ende der Bucht finden auf dem offiziellen Parkplatz etwas mehr Autos Platz, was dir eine weitere Option bietet.

Kurz & Knapp

Anreise: Mit dem Auto aus Richtung Santanyí. Zu Fuß über die Klippen aus Cala Santanyí.

Parken: Es gibt keinen großen Parkplatz, aber viele Nebenstraßen, an denen ihr parken könnt, sofern eine gelbe Linie oder die entsprechende Beschilderung das nicht verbietet.

Kinderwagen: Nur bedingt. Wir sind mit dem Kinderwagen durch den Hafen gefahren. Es war allerdings sehr stressig. Ich würde euch empfehlen, die Kinder zu tragen.

Einkehr: Sehr viele Restaurants und Bars, die teilweise auch ganzjährig geöffnet sind.

In der Nähe: Naturpark Mondragó, Kapelle Santuari de Consolació, Strand Cala Santanyí, Kleinstadt Santanyí

Zum Weiterlesen

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Damaris: Autorin, Mutter & Mallorca-Insiderin

Ich bin Damaris

Seit 2005 auf Mallorca – widerwillig angekommen, begeistert geblieben. Hier teile ich ehrliche Erfahrungen, Tipps und Einblicke rund ums Leben auf der Insel. Mehr über mich erfahren

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