Du suchst nach einer ruhigen, aber beeindruckenden Badebucht auf Mallorca – vielleicht sogar einen Geheimtipp abseits der Massen? Dann solltest du Cala Pi unbedingt auf dem Zettel haben. Der Strand von Cala Pi liegt eingebettet in eine enge Schlucht, geformt von einem uralten Sturzbach. Diese Bucht ist nicht nur ein traumhafter Foto-Spot, sondern lädt auch zum Schnorcheln, Entspannen und Erkunden ein. Als ich das erste Mal dort war, hat mich die Kulisse sofort gepackt: türkisblaues Wasser, hohe Klippen und eine kleine Schlucht ins Hinterland.

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Was mich im Sommer am meisten nervt, sind überfüllte Strände. Cala Pi ist da leider auch keine Ausnahme. Aber es ist nicht ganz so voll, wie an den typischen Hotspots. Du findest hier nicht nur Platz zum Liegen, sondern auch kleine Wanderwege, Schatten unter Pinien und sogar ein wenig Abenteuer, wenn du magst. Wir kommen oft hierher, wenn wir einen Tapetenwechsel brauchen oder auch nur etwas sportlich aktiv werden wollen.
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Überblick: Die Geschichte der Bucht
Strandname | Cala Pi |
Ort / Region | Gemeinde Llucmajor, Südküste von Mallorca |
Strandart | Sandstrand in einer Felsbucht |
Größe | Klein, ca. 40 m breit, 100 m lang |
Geeignet für | Ruhesuchende, Paare, Naturliebhaber, Schnorchler |
Service vor Ort | Liegen, Schirme, kleine Strandbar, WC (saisonal), teils Rettungsschwimmer |
Anfahrt & Parken Infos | Parkplatz im Ort (ca. 5–10 Gehminuten entfernt), kostenlos & begrenzt |
Aktivitäten | Schnorcheln, Wandern, Klippen erkunden, Ausflüge zu benachbarten Buchten |
Zusätzliche Infos / Besonderheiten | Eingebettet in hohe Klippen, ruhige Atmosphäre, wenig Wellengang, ideal bei Windstille |
Es wird angenommen, dass die Cala Pi bereits seit prähistorischer Zeit von Menschen genutzt wird. Im Talayot, der mallorquinischen Bronzezeit, diente die Schlucht als Zufluchtsort der Boote der ersten mallorquinischen Siedler, den sogenannten Foners Balears. Heute sollte allerdings nicht leichtfertig mit Booten oder Schiffen in die Bucht gefahren werden. Die Ur-Mallorquiner nutzten ausgehöhlte Baumstämme. Moderne Wasserfahrzeuge laufen auf dem unregelmäßigen Felsboden schnell auf Grund. Besonders auf der Backbordseite der Bucht.
In der Schlucht hinter dem Strand Cala Pi, die der Sturzbach geformt hat, wurden ebenfalls prähistorische Überreste gefunden. Unter anderem in der Höhle Cova de Cala Pi, die als Begräbnisstätte genutzt wurde.

Oft wird behauptet, der Name Cala Pi beziehe sich auf eine große Kiefer, die früher in der Bucht wuchs. Allerdings gibt es keinerlei Beweise für solch einen Baum. Darüber hinaus gibt es an so ziemlich jeder mallorquinischen Bucht Pinien, auch durchaus große Exemplare. Eine große Mittelmeerkiefer in Cala Pi wäre als nichts Spektakuläres. Wahrscheinlicher ist es, dass der Name Pi sich auf die Einwohner der Gemeinde bezieht. Es gibt zahlreiche Dokumente, die belegen, dass im Mittelalter in und um Llucmajor sehr viele Mallorquiner mit Nachnamen Pi hießen.


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An der östlichen Seite der Bucht befindet sich ein Wehrturm aus dem 16. Jahrhundert. Er steht prominent an der Spitze der Landzunge, um vor Piraten zu warnen, die sich in den Buchten versteckten, um an Land zu plündern. Dahinter liegt das Wohngebiet Cala Pi, welches allerdings erst in den 1960er Jahren errichtet wurde, als der Tourismus auf Mallorca an Schwung aufnahm.
Was du am Strand von Cala Pi machen kannst
Obwohl die Bucht sehr lang ist, ist der Strand von Cala Pi eher einer der kleineren. Er misst nur knapp 50 Meter in der Länge und ist circa 150 Meter breit. Dafür ist der Sand traumhaft weiß, das Wasser klar und weitestgehend vor schweren Stürmen geschützt. Außerdem hat das schroffe Umfeld zur Folge, dass die Gegend nur spärlich bebaut wurde. Die Natur ist am Strand der Cala Pi, anders als anderswo, unberührt schön und traumhaft ruhig.


Für Familien mit kleineren Kindern und Menschen mit eingeschränkter Mobilität ist der Weg zum Strand allerdings eine kleine Herausforderung. Über 147 Stufen führt eine Steintreppe in die Bucht hinunter. Zudem ist die Bucht in der Hochsaison sehr schnell voll. Es lohnt sich, früh zu kommen und etwas Zeit einzuplanen.
Trotz der leicht beschwerlichen Anreise solltet ihr euch nicht abschrecken lassen. Einmal am Meer ist es sehr kinderfreundlich. Im Sommer überwachen Rettungsschwimmer die Sicherheit, es geht flach ins Wasser und sowohl im Meer als auch außerhalb können kleinere Erkundungstouren unternommen werden. Im Sommer gibt es die Möglichkeit, Sonnenschirme und Liegen zu mieten. Natürliche Schattenplätze sind eher rar und abhängig vom Stand der Sonne.
An der Westseite der Bucht findest du einige Trockendocks, die aus den 1950er Jahren stammen. Hier werden kleinere Boote gereinigt und an Land gebracht. Die Bootshütten wurden circa 1954 gebaut. Einige davon sind zweistöckig und im Besitz einer Räucherkammer. Es gibt viele Badegäste, die sich hier zum Sonnen niederlassen. Für Kinder halten wir das eher für unpraktisch. Wir sind zwar auch gerne zum Erkunden an den Bootsgaragen, jedoch ist der Zementboden im Sommer unangenehm heiß und die mit Seetang bewachsenen Rampen zu rutschig, um entspannt ins Wasser zu gelangen.

Hinter dem Strand von Cala Pi befindet sich in der Schlucht ein kleines Feuchtgebiet. Die Sandfläche geht relativ zügig in ein Kiesbett über. Je nach Jahreszeit liegt dahinter eine größere oder kleinere Lagune, in der es zahlreiche Tiere zu entdecken gibt. Der erste Abschnitt kann durchaus barfuß belaufen werden. Für ausgedehntere Touren sollten jedoch Schuhe angezogen werden. Achtung auch im Sommer: die Luft steht in der Schlucht praktisch still. Übernehmt euch nicht!

Um den Hitzeschlag zu vermeiden, sind Aktivitäten im Wasser im Sommer angebrachter. Auch kleinere Kinder können am Strand von Cala Pi schnorcheln (oder unter Wasser Fische beobachten). Durch die rauen Felswände und den vereinzelten Felsen, die im Meer liegen, tummeln sich bereits in Strandnähe eine Vielzahl von kleineren und auch größeren Fischen. Erfahrenere Schwimmer können sich etwas weiter in Richtung Meer trauen. Allerdings sollte immer der Bootsverkehr im Auge behalten werden. Im Sommer wird es auch im Meer nicht selten eng.
Freies Klettern an den Felswänden über dem Meer ist auf Mallorca in den letzten Jahren immer beliebter geworden. Seit 2018 gibt es deswegen mehrere markierte Kletterwege, um diesen Sport auszuüben. (Nur um Missverständnisse zu vermeiden: Ausrüstung und Erfahrung solltet ihr dazu bereits haben.)
Wandern rund um Cala Pi: Die schönsten Touren
Die Cala Pi ist im Winter Start vieler Wanderer, die sich auf kurze oder längere Touren an der Küste entlang begeben. Einige Möglichkeiten stelle ich euch hier noch vor.
Zum Cap Blanc mit Aussicht auf Steilküste
Eine sehr beliebte Wanderstrecke führt von der Bucht Cala Pi über die Cala Beltrán zum Wehrturm und Leuchtturm am Cap Blanc. Auf dem Weg dorthin kommt ihr an Dolinen vorbei, die durch das Absacken von Höhlen entstanden sind, die in der Bronzezeit bewohnt waren.


Kurz vor dem Cap Blanc gelangt ihr an ein altes Militärsperrgebiet, wo ehemals eine Militärbatterie die Bucht von Palma bewachte. Die einfache Strecke ist im Sommer und für kleinere Kinder mit etwas über 10 Kilometern und knapp vier Stunden Gehzeit nicht unbedingt empfehlenswert.
Zur versteckten Cala Beltán
Was aber durchaus einen Besuch wert ist, ist die kleine Bucht Cala Beltrán, die auf dem Wanderweg und in der Nähe der Cala Pi liegt. Die Cala Beltrán ist kleiner, aber auch einsamer als die Cala Pi.


Ihr erreicht sie, indem ihr hinter den Bootshäusern die kleine Steintreppe hochklettert. Der Weg ist sehr steinig und teilweise etwas anspruchsvoller. Kinder sollten trittfest sein und die gesamte Familie feste Schuhe tragen.
Ausflugsziele rund um Cala Pi
Ungefähr 4 Kilometer vor Cala Pi liegt direkt an der Zufahrtsstraße die Urzeitsiedlung Capocorb Vell. Sie stammt aus der Eisenzeit, dem mallorquinischen Talayot, circa 900 vor Christus und besteht aus fünf Wehrtürmen. Die Anlage war eine der ersten, die auf Mallorca entdeckt wurden und gehört zu den wenigen gut erhaltenen Zeugnissen aus der frühsten Geschichte der Insel.


Nur einen kleinen Spaziergang entfernt ist die Bucht Cala Beltran. Sie ist steinig und sehr verschlungen, aber ein toller Platz zum Schnorcheln auf Mallorca. Im Sommer ist es trotz des kleinen Fußmarsches nicht selten voll. Wir lieben den Ausflug in der Nachsaison. Dann ist es leerer, das Wasser aber immer noch warm genug zum Baden.
Wenn die Wanderung zum Cap Blanc von Cala Pi aus zu viel ist, lohnt sich ein Stopp am Leuchtturm. Vor dem Leuchtturmgebäude kann das Auto geparkt werden. Über einen kleinen Weg geht es zur Küste und von dort zum Piratenabwehrturm. Der Wehrturm am Cap Blanc ist einer der wenigen restaurierten Türme, die bestiegen werden können. Besonders schön ist es am Kap in den Abendstunden, wenn hinter der Bucht von Palma, die Sonne untergeht.
FAQ: Häufige Fragen zur Cala Pi auf einen Blick
Strand: sandig, flach abfallend.
Parken: kostenlose Parkmöglichkeiten im Wohngebiet oberhalb der Bucht.
Service: Rettungsschwimmer, Liegen-/Sonnenschirmvermietung (im Sommer).
Kinderwagen: ungeeignet.
Einkehr: Strandbar, Restaurants und Supermarkt im Ort.
Bus: Die Buslinie L505 fährt von Palma über Llucmajor zur Cala Pi, besondere Bedingungen im Fahrplan.
In der Nähe: Urzeitsiedlung Capocorb Vell, Aqualand Arenal, S’Estanyol & Sa Ràpita, Cala Beltran.
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