Capocorb Vell: Wo die Ur-Mallorquiner lebten

Capocorb Vell ist keine klassische Mallorca-Sehenswürdigkeit. Und so richtig wandern kann man auf dem kargen Land zwischen den großen Steinbergen auch nicht. Weshalb es hier vor allem im Sommer, wenn die Urlauber vor der Hitze an den Strand fliehen, sehr beschaulich ist. Dabei liegt hinter der Terrasse am Pfauengehege vorbei, eines der wichtigsten Relikte der mallorquinischen Urzeit.

Urzeitsiedlung Capocorb Vell

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In der Bronzezeit wurden auf Mallorca und auch auf Menorca vielerorts prähistorische Siedlungen errichtet, die sowohl Historikern als auch Archäologen nach wie vor Rätsel aufgeben. Die sogenannten Talayots, ein Überbegriff für sowohl Siedlungen als auch Wehrtürme, wurden mit Präzision und kriegerischer Ordnung erbaut und bis ins frühe Mittelalter bewohnt. Die erste und eine der wichtigsten megalithischen Ausgrabungsstätten ist die Anlage von Capocorb Vell bei Llucmajor.

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Capocorb Vell: Alte Steine

Diese und auch andere Ausgrabungsstätten sind zugegebenermaßen keine typischen Mallorca Sehenswürdigkeiten. Denn auf den ersten Blick gibt es ja immer nur das eine: viele Steine. Geschichtlich ist das ganze jedoch hochinteressant. Deswegen empfehle ich euch vor jedem Besuch egal welcher Talayot-Siedlung die geschichtlichen Hintergründe zu lesen. Denn mit diesen im Hinterkopf lauft ihr und eure Kinder nicht durch zerfallene Steinhaufen, sondern durch eine alte Siedlung, in der gelebt, gepflanzt und gekämpft wurde.

capocorb vell
capocorb vell

Für euch Besucher offen steht nur ein Teil der ehemaligen Siedlung, die dem Schutz der Menschen und der Landwirtschaft diente. Das Kernstück ist der große Talayot-Turm. Er wurde aus großen, unbearbeiteten Steinen ohne Benutzung von Mörtel oder anderen Bindemittel errichtet. Eine Säule im Inneren stützte das Dach.

Diese Bauweise, die hier auf der Insel als Trockenmauerbau bekannt ist, wurde bis in die jüngste Vergangenheit praktiziert. Was zum einen für die Qualität dieser Bauform spricht. Zum andern aber auch dazu geführt hat, dass es kaum noch Talayots auf Mallorca gibt. Denn die Steine wurden einfach abgetragen und für andere Bauwerke wieder verwendet.

Ein Besuch von Capocorb Vell mit Kindern

Ich empfehle euch den Besuch der Ausgrabungsstätte vor oder nach einem Strandbesuch an der Cala Pi. Denn die ist auch wirklich schön, liegt auf dem Weg und so sind es nicht nur Steine, die ihr auf dem Programm stehen habt.

Capocorb Vell
Capocorb Vell

Erwartet nicht zu viel. Es gibt mehrere Gebäude zu sehen, und das Labyrinth der Mauern und Wohnräume kann erklettert und erkundet werden. Aber sehr viel länger als eine halbe Stunde sind wir nicht beschäftigt gewesen.

An vielen Stellen stehen Informationstafeln, die mehrsprachige Information zum Leben der Menschen damals geben. Das ist ganz nett, aber nicht sehr ausführlich. Eine Führung gibt es keine. (Aber wir haben ja vorgesorgt.)

Die Talayot Bar von Capocorb Vell

Zum Abschluss bietet sich ein kleiner Imbiss in der Bar an. Auch aus dem Grund, da die Betreiberin nur dadurch die Ausgrabungsstätte weiter offen halten kann. Denn das Eintrittsgeld von 2 Euro (Kinder bis 7 gratis) ist eher symbolisch, Subventionen gibt es keine.

Capocorb Vell

Besonders lecker ist das hier angebotene Pa amb Oli – mit Tomate und Öl belegte Brote. Das ist die typischste aller mallorquinischen Mahlzeiten. Bevor ihr also eure heißen Füße am Strand von Cala Pi abkühlt, habt ihr einen wichtigen Teil der Geschichte Mallorcas erlebt und das traditionellste aller Gerichte gegessen.

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Kurz & Knapp

Details: maximal 1 h – ab 0 Jahre

Anfahrt und Parken: Die Ausgrabungsstätte liegt auf ungefähr halben Weg an der Küstenstraße Ma-604 zwischen El Arenal und Colonia de Sant Jordi / Campos. Geparkt werden kann auf einem kleinen Parkplatz direkt am Eingang.

Öffnungszeiten: Fr bis Mi, 10 – 17 Uhr.

Eintritt: € 3. Bis 6 Jahre frei.

Einkehr: Kleine, schattige Bar am Eingang.

Weitere Informationen: Tourismus Llucmajor

In der Nähe: Colonia de Sant Jordi, Insel Cabrera, Strand von Cala Pi

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Mein Name ist Damaris, zweifache Mutter und lebe seit 2005 auf Mallorca. Ursprünglich wollte ich nie auf die Insel. Mehr lesen

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