Cala Beltran: Kurze Wanderung mit Badestop

Die Cala Beltran ist eine kleine, fjördartige Bucht mit leuchtend blauem Wasser. Im Sommer ist sie ein beliebter, aber nicht überfüllter Badespot. Denn um hinzugelangen, muss ein wenig gelaufen werden. Dafür genießt ihr dann ein einmaliges Bade- und Schnorchelerlebnis abseits der Massen.

Strand Cala Beltran Wanderung

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Der Ausflug zur Cala Beltran ist keine Wanderung im eigentlichen Sinne. Es geht zwar über ein wenig unwegsames Gelände mit kleinen Klettereinheiten. Aber die Entfernung ist überschaubar. Auf dem Weg genießt ihr tolle Ausblicke auf die Küste und die Bucht von Cala Pi mit dem gleichnamigen Wehrturm. Dieser Ausflug eignet sich besonders für die Herbstmonate, wenn die Temperaturen zum Laufen angenehm und das Wasser des Mittelmeeres noch warm genug zum Baden sind.

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Cala Beltran und der berüchtigte Piratenkapitän

In dem Gebiet rund um Cala Pi findet ihr eine Vielzahl von alten Wehrtürmen aus dem 16. Jahrhundert. Sie sind Teil eines Piratenabwehrsystems, das die gesamte Insel umspannt. Zwischen dem 14. und 19. Jahrhundert kam es immer wieder zu Überfällen. Die vielen Buchten waren perfekte Orte für die Piraten, um sich zu verstecken. Die Türme sollten dem ein Ende bereiten.

Bevor es so kam, schaffte es der berüchtigte Piratenkapitän Barbarossa jedoch, in der engen, verschlungenen Bucht von Cala Beltran an Land zu gehen. Jeireddin Barbarossa war ein Kapitän einer osmanischen Flotte. Im 16. Jahrhundert bekamen Seeleute wie er einen Freibrief zur Freibeuterei. Barbarossa stieg zum Anführer dieser Gruppe von Korsaren auf und erlangte große Kontrolle über den Handel im Mittelmeer. Bis die Wehrtürme errichtet und der Plünderei ein Ende geboten wurde.

Wegbeschreibung: Wanderung in die Cala Beltran

Unser Ausflug startet in Cala Pi, einem sehr beliebten Strand. Während die meisten Besucher dieser Bucht sich damit begnügen, die kleinen Bootshütten zu fotografieren und das klare Wasser zu genießen, laufen wir an eben diesem kleinen Hafen vorbei. Natürlich nicht ohne die Fischerhütten auch zu fotografieren. Vorsichtig: bereits hier kann es etwas rutschig sein.

An den Bootsgaragen

Der Anfang der Tour ist zugleich der schwerste Abschnitt des Weges. Es geht steil auf die Felsklippen hinauf. Hinter der letzten Hütte suchen wir direkt an der Hausmauer eine natürliche Steintreppe nach oben. Betretet nicht das Haus. Die Eingänge sind klar mit „privado“ (privat) markiert. Und wir respektieren die Privatsphäre der Eigentümer.

Cala Pi: Wanderung zur Cala Beltran

Der Pfad schlängelt sich ein wenig im Zickzack nach oben, bis ihr das Plateau der Klippe erreicht. Hier findet ihr einen Wegweiser. Von da ist der Weg dann relativ einfach. Ihr lauft auf dem ausgetretenen Trampelpfad parallel zum Wasser entlang. Manchmal gibt es mehrere Varianten, unter denen ihr wählen könnt. Am Ende führen aber alle Wege wieder zusammen.

Der Piratenturm

Während ihr so die Bucht ablauft und an deren Öffnung zum Meer gelangt, bekommt ihr einen stetig besseren Blick auf den Torre Cala Pi, den hiesigen Piratenabwehrturm. Ein guter Moment, um den Kindern von den Piraten auf Mallorca zu erzählen.

Piratenwehrturm Cala Pi

Nachdem ihr das offene Meer erreicht habt, könnt ihr euch entscheiden auf dem Erdpfad weiterzulaufen, oder näher an den Klippen über die Felsen zu gehen. Beides ist möglich. Ihr erreicht in beiden Fällen den Meereseinschnitt, der die Cala Beltran markiert.

Am Ziel

Die Bucht geht zickzackförmig ins Land hinein. Je nachdem, an welcher Stelle ihr sie erreicht, lauft ihr wieder ein Stück ins Landesinnere zurück. Es gibt mehrere Möglichkeiten, um an das Ende der Bucht zu gelangen. Wir haben uns an dieser Stelle entschieden, nicht hinunterzuklettern, sondern durch das etwas verwachsene Hinterland den nicht ganz so steilen Abstieg zu wählen.

Cala Beltran

Dazu sind wir noch ein wenig auf dem Plateau gelaufen, bis ein schmaler Pfad langsam nach unten ging. Dort geht es erst nur ein Stück in den Pinienwald hinein, bevor es an einem umgefallenen Baum nach links geht. Hier lauft ihr jetzt in dem ausgewaschenen Flussbett entlang. Entsprechend holprig ist es. Die Wurzeln werden irgendwann weniger und ihr gelangt auf die Steinfläche, die euch direkt in die Bucht führt.

Baden an der Cala Beltran

Durch die Form der Bucht gibt es an deren Ende kaum Wellenbewegung und auch nur wenig Seegras. Die bleiben alle auf der Hälfte des Weges in einer der Kurven hängen. Sand gibt es hier keinen, nur sehr grobe und große Steine. Wenn ihr ins Wasser wollt, sind unbedingt Schwimmschuhe angeraten.

Cala Beltran

Im Sommer, wenn das Meer praktisch windstill ist, gleicht die Cala Beltran manchmal einem Pool oder einem Fluss. Das Wasser ist glasklar und es macht unglaublichen Spaß zu Schnorcheln. Ihr solltet dennoch vorsichtig sein, denn die vielen Steine, auch im Wasser, machen es nicht unbedingt einfach.

Für einen Strandtag als sich finden wir die Cala Beltran eher mäßig geeignet. Es gibt zwar einige Schattenplätze unter ins Meer ragenden Pinien, aber kaum Flächen, an denen man sich so richtig bequem niederlassen kann. Etwas Abwechslung bietet auch ein kleiner Marsch in den Flusslauf hinein. Der ist sehr verwachsen und urig.

Umkehren oder Weitergehen?

Bis hierher geht der Ausflug, den wir als kindertauglich einstufen. Besonders in der wärmeren Jahreszeit würden wir nach einer ausgedehnten Pause wieder umdrehen und auf dem gleichen Weg oder in einigen Variationen zur Cala Pi zurückgehen.

Die Wanderstrecke selbst kann aber auch noch weiter gelaufen werden, und zwar bis zum Leuchtturm von Cabo Blanco, wo ein weiterer Piratenabwehrturm wartet. Die einfache Strecke von Cala Pi bis zum Leuchtturm beträgt circa sieben Kilometer. Es geht an der Steilküste entlang, mit dramatischen Blicken aufs Meer und die Insel Cabrera. Aber ohne sehr viel Schatten.

Die Strecke zum Leuchtturm ist nicht kreisförmig. Es geht also auf dem gleichen Weg zurück. Und während die Aussicht durchaus grandios ist, ist der Weg selbst für Kinder etwas eintönig. Wirklich spannend ist nur der Verteidigungsturm Torre Cap Blanc, der am Ende der Strecke liegt.

Dieser Turm ist mit den Türmen in Cala Pi und s’Estelella bei s’Estanyol verbunden. Das heißt, die Leuchtzeichen der Türme waren untereinander sichtbar und konnten weiter gegeben werden. Das Beste am Turm des Cap Blanc ist jedoch, dass ihr auf sein Dach klettern könnt und zumindest kurz Leuchtturmwächter und Piratenabschrecker spielen könnt.

Vom Wehrturm sind es nur noch wenige Minuten bis zum Leuchtturm, wo die einfache Strecke endet. Der Platz gilt als einer mit der besten Aussicht auf der Insel. Hinter dem Leuchtturm befindet sich ein Parkplatz, falls ihr die Möglichkeit habt, hier ein Auto abzustellen und nur die einfache Strecke zu wandern.

Kurz & Knapp

Parken: In Cala Pi

Bus: Linie 505 ab Palma nach Cala Pi.

Kinderwagen: ungeeignet

Einkehr: Nur in Cala Pi

In der Nähe: Urzeitsiedlung Capocorb Vell, S’Estanyol de Migjorn, Strand Es Trenc.

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Mein Name ist Damaris, zweifache Mutter und lebe seit 2005 auf Mallorca. Ursprünglich wollte ich nie auf die Insel. Mehr lesen

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