Frühstück mit Delfinen: Zum Sonnenaufgang aufs Meer


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Im Mittelmeer leben unzählige Meeressäuger. Viel mehr, als man denkt, wie eine Studie im Jahr 2020 herausfand. Unter diesen Meeressäugetieren sind auch sehr viele Delfine. Und von denen wiederum tummeln sich zahlreiche zum Sonnenaufgang an der Ostküste Mallorcas. Das Jungle Boat nimmt euch von Cala Ratjada aus mit, um beides, sowohl Delfine als auch Sonnenaufgang zu bestaunen.

Delfintour auf Mallorca

Meine Jungs waren ja mehr als skeptisch: Lohnt es sich wirklich, so früh aufzustehen? Am Ende fahren wir nicht nur aufs Meer und wieder zurück, sondern auch einmal quer über die Insel, nur um einen Sonnenaufgang zu sehen. „Die Sonne sehen wir auch zu Hause.“ Aber das frühe Aufstehen hat sich gelohnt. Unsere Erwartungen wurden sogar übertroffen. Nicht nur haben wir wirklich viele Delfine gesehen, sondern auch die Zeit und das Frühstück auf dem kleinen Ausflugsboot genossen.

In aller Kürze

  • Bootsausflug (ca. 2 – 3 Stunden) für die ganze Familie
  • Von April bis Oktober, täglich Montag bis Freitag
  • Inklusive Frühstück
  • Badestop im Sommer
  • ab Hafen Cala Ratjada
  • kleine Gruppe, maximal 12 Personen

Preise: ab 50 € je Kind (2–12 Jahre), ab 60 € für Erwachsene

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Aufbruch mitten in der Nacht

Ganz ehrlich: wir sind eher Nachteulen als Lerchen und die Aussicht, um vier Uhr nachts aufzustehen, hat bei keinem in unserer Familie großen Jubel hervorgerufen. Viel größer, als das Schlafbedürfnis, war allerdings die Neugierde. Während der Corona-Einschränkungen, als die Mobilität aller eingeschränkt war und auch weniger Schiffe auf dem Mittelmeer unterwegs waren, trauten sich die Delfine auf Mallorca näher an die Küste und sogar in Strandnähe. Die sympathischen Meeressäuger sind zwar neugierig, aber auch scheu und mittlerweile wieder seltener von Land aus zu sehen.

Jungle Boat Delfintour

Sehr zuverlässig lassen sie sich jedoch in den frühen Morgenstunden an der Ostküste sehen. Weshalb es dort auch eine Vielzahl an Ausflugsbooten gibt, die Frühaufsteher mit aufs Meer nehmen. Wir sind bei dem Jungle Boat an Board, das im Hafen von Cala Ratjada vor Anker liegt. Es ist noch dunkel, als wir pünktlich um sechs ablegen.

Die Jungs und auch die anderen Gäste lümmeln in den Sesseln und auf den Sofas und laufen Gefahr im leichten Schaukeln des Bootes wegzudösen. Die sehr sympathische und rührige Crew versucht mit Kaffee und anderen Getränken die Passagiere wachzuhalten. Am Horizont färbt sich der Himmel. Fischerboote sind bereits bei der Arbeit.

Wir passieren zunächst den Leuchtturm an der Punta de Capdepera und fahren von dort aufs offene Meer. Die ersten Gäste werden agiler, Fotoapparate werden gezückt. Die Hügel der Serra de Llevant liegen in leichten Nebel. Im Osten ist die Silhouette von Menorca zu sehen.

Delfine in Sicht

Während meine Jungs immer noch skeptisch sind, sieht ein übereifriges Mädchen im gleichen Alter hinter jeder größeren Welle fälschlicherweise Delfine. Doch dann geht plötzlich alles sehr schnell. Die Sonne geht genau hinter Menorca auf und während die Erwachsenen noch dabei sind, dieses Ereignis mit der Kamera festzuhalten, entdeckt der Kapitän die ersten Delfine. Die Crew räumt eifrig die Lounge-Möbel in die Mitte des Bootes, damit alle Gäste so nah wie möglich am Geschehen sein können.

Delfine in Cala Ratjada

Und dann sind die Delfine plötzlich überall. Einer hechtet parallel zum Bug. Zwei weitere springen synchron durch die Wellen. Und mittendrin hüpft ein kleines Delfin-Baby aus dem Wasser. Der Kapitän lacht: „Das Baby versucht zu springen, schafft es aber noch nicht so ganz.“ Auf dem Boot ist jetzt niemand mehr müde.

Der Punkt hier auf dem Meer wird nicht zufällig angefahren. Neben einem Katamaran, der ebenfalls auf einer Delfinbesichtigungstour ist, fahren auch zahlreiche Fischerboote in der Nähe. Sie legen Netze aus und holen andere ins Boot. Die Delfine kommen hier her zum Frühstücken. Deswegen verschwinden sie auch immer einmal wieder unter Wasser. Kommen aber immer wieder zurück an die Oberfläche.

Was wir nicht sehen, sind große Sprünge und Akrobatik. Das ist aber nicht weiter schlimm. Auch, weil das Delfin-Baby mit seinen unfreiwillig komischen Sprüngen bereits alle Aufmerksamkeit auf sich zieht. Als die Sonne so hoch steht, dass Sonnenbrillen aufgesetzt werden müssen und die Delfine sich immer seltener sehen lassen, dreht das Boot ab. Nachdem die Delfine bereits gefrühstückt haben, sind jetzt wir dran.

Zeit fürs Frühstück

In der Aufregung haben wir es alle gar nicht gemerkt, aber ja, wir haben auch Hunger. Die Sitzgelegenheiten werden zurückgeräumt und in der kleinen Bar in der Mitte des Bootes ein Frühstücksbüfett angerichtet.

Es gibt Ensaïmada und Croissants, dunkles Brot, Käse und Wurstaufschnitt, Tomaten und Obst. Und einen weiteren Kaffee beziehungsweise einen Saft. Offensichtlich macht die Meeresluft hungrig. Denn mein jüngster Sohn, der normalerweise eher wie ein Spatz isst, holt sich Nachschlag.

Während wir essen, steuert der Kapitän nach Süden und wir fahren die Küste südlich von Cala Ratjada entlang. Vorbei am Strand Font de Sa Cala und anderen versteckten Buchten und Badeplätzen. Im Sommer gibt es in einer der Buchten eine Badepause.

Das Jungle Boat

Was uns besonders gut an diesem Ausflug gefallen hat, ist die persönliche, fast familiäre Note. Im Gegensatz zu der parallel gestarteten Katamaran-Tour, bei der bis zu 100 Gäste mitfahren, kommen beim Jungle Boat maximal 12 Personen an Board. Der Kapitän ist ein ehemaliger Fischer und steht mit zahlreichen Fischkuttern in Kontakt, die ihm sagen, wo Delfine zu sehen sind. Die Tiere werden nicht angefüttert, sondern versuchen aus den Netzen der Fischer einen Snack zu erhaschen.

Das Boot wurde 2021 komplett neugestaltet und in warmen, mediterranen Farben dekoriert. In der Mitte des Bootes wurde eine kleine Bar eingebaut. Im restlichen Teil des Bootes befinden sich Lounge-Möbel mit sehr vielen Kissen. Ein schwimmendes Chill-Out, wenn ihr so wollt.

Laut Tourbeschreibung besteht die Crew aus zwei bis drei Leuten. Bei uns waren es sogar vier. Die Besatzung ist mehrsprachig, sehr zuvorkommend und äußerst kinderfreundlich. Zwischen Delfin- und Menschenfrühstück holt der Kapitän die Kinder einzeln ans Steuerrad und lässt sie ein wenig navigieren. Ein kleines Navigationstraining ist also auch noch inklusive.

Unser Fazit

Absolute Empfehlung! Meine zwei Nachteulen meinten, sie würden jederzeit wieder mitten in der Nacht aufstehen, um dieses Erlebnis zu wiederholen. Als aufrichtige Tierfreunde vermeiden wir kommerzielle Aktivitäten, in denen die Tiere nur zur Schau gestellt werden und zum Profit generieren dienen. Umso angenehmer war es zu sehen, wie respektvoll der Kapitän und die Crew mit den Meerestieren umging.

Die Betreuung und Bewirtung an Board war top und die Ausfahrt in kleiner Gruppe sehr angenehm. Leider haben wir keine Badepause eingelegt. Das liegt im Ermessen der Crew und bei uns waren die Bedingungen dafür nicht optimal. Aber vielleicht klappt es ja beim nächsten Ausflug. Denn wir sind sicherlich nicht das letzte Mal mitten in der Nacht aufgestanden, um Delfine zu sehen.

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