Trinkgeld auf Mallorca: Wie ihr es richtig gebt

Trinkgeld geben ist eine Kunst, die in jedem Land etwas anders aussieht. Damit ihr auf der Insel nicht in komische Situationen geratet, erkläre ich euch hier im Detail, wie Trinkgeld auf Mallorca normalerweise in verschiedenen Servicebereichen gegeben wird und wie viel Geld das in der Regel ist.

Trinkgeld auf Mallorca

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Kaum eine Woche, in der das Thema Trinkgeld nicht irgendwo aufpoppt. Wie in Deutschland, gibt es auch auf Mallorca weder eine Pflicht zum Trinkgeld geben noch einen fixen Betrag, der gegeben werden muss. Dennoch ist es eine höfliche Geste, die vor allem guten Service belohnt. Aber Achtung: Nicht jedes Trinkgeld kommt dort an, wo ihr es geben wollt. Ich habe über zehn Jahre in einem Hotel gearbeitet, mein Mann arbeitet in der Gastronomie. Mit diesem Hintergrund möchte ich hier einen kleinen Leitfaden schreiben, damit ihr etwas leichter entscheiden könnt, wem und wie viel Trinkgeld auf Mallorca ihr geben wollt.

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Die Kunst des Gebens: Trinkgeld auf Mallorca

Wie gesagt, es gibt keine Trinkgeldpflicht auf Mallorca. Besonders in Gastronomie und Hotelgewerbe sind die Arbeitnehmer nach Tarifverträgen angestellt und verdienen damit zumindest den Mindestlohn. Was aber nicht bedeutet, dass sie Trinkgeld nicht brauchen. Die meisten Arbeitnehmer im Tourismus arbeiten nur sechs bis neun Monate im Jahr. Jeder Euro mehr macht im Winter einen Unterschied.

Trinkgeld im Restaurant: So gebt ihr es richtig

Viel wichtiger als das wie viel ist beim Restaurantbesuch das Wie. Die meisten Deutschen machen das gewohnheitsgemäß falsch. Geldgeschäfte werden auf Mallorca generell diskret abgewickelt. Es ist für einen echten Mallorquiner ein Unding, wenn der Gast am Nachbartisch mithören würde, wie teuer sein Abendessen war. Oder wie viel Trinkgeld er gibt.

Die Rechnung kommt in den Restaurants auf einer kleinen Schale oder einem Teller, die die Kellner auf den Tisch stellen und sofort wieder verschwinden. Ihr legt auf den Teller entweder Bargeld oder eine Kreditkarte. Kartenzahlungen werden immer sofort am Tisch abgewickelt. Das Bargeld nimmt das Personal mit und bringt auf der gleichen Schale oder Teller das komplette Wechselgeld zurück.

Auch, wenn ihr vorher „Stimmt so!“ oder „Fünfzig!“ gesagt habt. Ihr entscheidet, sobald das Wechselgeld auf dem Tisch liegt, wie viel davon ihr auf dem gleichen Teller liegen lassen wollt. Trinkgeld und Teller lasst ihr einfach stehen. Das Servicepersonal holt es, sobald ihr aufgestanden seid. Wenn ihr mit Kreditkarte bezahlt habt, legt ihr das Trinkgeld danach auf den Teller.

Gut zu wissen: Das Trinkgeld im Restaurant bekommt in der Regel nicht die Person, die euch bedient hat, sondern kommt in einen Topf, der regelmäßig unter allen, also Service- und Küchenpersonal, anteilig aufgeteilt wird.

Trinkgeld Mallorca

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Gut, das wie haben wir geklärt, aber wie viel Trinkgeld gibt man denn nun auf Mallorca in einem Restaurant? Das hängt von vielen Dingen ab. Unter anderem auch vom Service, der eigenen finanziellen Situation und der Art des Lokals, das ihr besucht.

Bei kleinen Rechnungen unter zehn Euro runden wir meist nur auf die vollen Euro auf. Bei größeren Beträgen lassen wir circa zehn Prozent auf dem Tisch. Normal sind generell fünf bis 15 Prozent. Wenn der Service wirklich schlecht war (das bedeutet bei uns, das Personal war extrem unfreundlich, denn fast alles andere verzeihen wir berufsbedingt), dann gibt es auch gar nichts.

Trinkgeld mit der Kreditkarte ist nicht überall möglich, setzt sich aber immer mehr durch. Unhöflich ist es, alle Münzen aus dem Portemonnaie auszuleeren.

Übrigens: Es ist unter Einheimischen nicht üblich, an einem Tisch getrennt zu bezahlen. In Touristengebieten kennt man diese Angewohnheit der Deutschen mittlerweile und hat sich darauf eingestellt. Ihr solltet es dem Personal aber am besten vorab mitteilen. Denn normalerweise legt einfach jeder einen im Kopf überschlagenen Betrag auf den Teller und in der Regel stimmt der dann auch.

Trinkgeld für den Zimmerservice

Dieser Absatz ist mir persönlich sehr wichtig. Denn wenn jemand im Tourismus Trinkgeld wirklich verdient und nötig hat, dann ist es die Berufsgruppe der Zimmermädchen. Meine Schwiegermutter hat in diesem Berufsfeld gearbeitet und auch aus meinem Hotel weiß ich einiges zu berichten.

Der erste wichtige Aspekt, den ihr im Kopf haben solltet: Das ist wirklich ein Knochenjob, der nach wie vor hauptsächlich von Frauen gemacht wird. Mehr als die Hälfte der Arbeiterinnen leiden weit vor dem Rentenalter an Verschleißerscheinungen. Arthrose ist weit verbreitet. Die Bezahlung in der Hierarchie des Hotelgewerbes am unteren Ende und die geforderte Arbeitsleistung extrem. Meinen höchsten Respekt an jeden, der diesen Job machen muss.

Jedes Hotel organisiert sich anders, aber da auch Zimmermädchen einen Tarifvertrag bekommen, der die freien Tage regelt, wird euer Zimmer oder Apartment in einer Urlaubswoche von verschiedenen Personen gereinigt. Weshalb es nicht selten zu kleineren Kämpfen kommt, wenn das Trinkgeld am Ende einer Woche im Zimmer gelassen wird und gerade die Reinigungskraft, die die gesamte Woche sauber gemacht hat, ihren freien Tag hat.

Trinkgeld im Restaurant auf Mallorca

Ebenfalls ein Problem sind in einigen Fällen, die mir selbst bekannt sind, die sogenannten Gobernantas. Übersetz ist das die Hausmutter und es handelt sich dabei um die Person, die die Zimmermädchen organisiert. Ihre Aufgabe ist es im Grunde sicherzustellen, dass die Zimmer nach der Reinigung auch wirklich sauber sind.

An einigen Tagen, besonders wenn zahlreiche An- und Abreisen anstehen und die Zimmer schnell wieder bezugsfertig sein müssen, räumt die Gobernanta auch schon mal die Zimmer aus: Bettwäsche, Müll und ja, in einigen Fällen auch das Trinkgeld. Vieles davon sind Vermutungen und bestimmt auch ungerechte Beschuldigungen.

Am besten ist es beim Zimmerservice, jeden Tag einen kleinen Betrag zu geben. Angemessen ist circa ein Euro pro Tag. Damit stellt ihr sicher, dass das Geld auch die Person bekommt, die euer Zimmer sauber hält. Eine weitere Möglichkeit ist es, das Geld in einem Umschlag mit Namen der Person an der Rezeption zu hinterlegen.

Trinkgeld für Hotelpagen, Rezeption & Taxifahrer

Auch in dieser Berufsgruppe ist es ein Kann, kein Muss. Hotelpagen, oder Personal, dass euch beim Tragen der Koffer hilft, sollte aus Höflichkeit ein kleines Trinkgeld direkt gegeben werden. Die Höhe hängt von der Art und Weise ab, wie euch geholfen wurde. Ich habe oft Gästen den Weg zu ihren Räumen gezeigt – dafür erwartet niemand ein Trinkgeld. Wenn die Pagen aber viel zu schwere Koffer in die Zimmer tragen müssen, ist ein kleiner Obolus durchaus angebracht.

Profitipp: Mein Mann schwört darauf, bereits in den ersten Tagen bestimmten Mitarbeitern etwas Trinkgeld direkt in die Hand zu geben. Damit sichert er sich, wie er meint, den gesamten Aufenthalt über einen aufmerksamen Service.

An der Rezeption wird auch Trinkgeld gegeben, allerdings nicht in dem Maße, wie bei den anderen Berufsfeldern. Ich selbst erwarte es auch gar nicht. Denn normalerweise bekommen Rezeptionisten zumindest anteilig Provisionen, wenn sie euch bei der Vermittlung von Ausflügen, Eintrittstickets und Mietwagen helfen. Ein zusätzliches Trinkgeld darf bei außerordentlich guten Service natürlich trotzdem gegeben werden.

Und auch bei Taxifahrern ist Trinkgeld zwar üblich, aber ebenfalls nicht vorgeschrieben. Wir runden meist nur auf. Außer die Fahrt war äußerst unterhaltsam und der Taxifahrer nicht nur als Fahrer sehr bemüht. Gängig sind auch hier 5 bis 10 Prozent des Gesamtpreises.

Gut zu Wissen: Spanische Vokabeln beim Trinkgeld geben

Jetzt wisst ihr ungefähr, wie ihr Trinkgeld auf Mallorca geben könnt. Es ist immer eine nette Geste, aber wie jetzt bereits öfters erwähnt, keine Pflicht. Zum Ende dieses Beitrages lasse ich euch noch eine kleine Vokabelliste da, damit ihr auch sprachlich gut auf das Thema eingestimmt seid.

DeutschSpanisch
La cuenta, por favor.Die Rechnung, bitte.
¿Puedo pagar con tarjeta?Kann ich mit Karte bezahlen?
el dinerodas Geld
la monedadie Münze
el cambiodas Wechselgeld
pagarbezahlen
la cuentadie Rechnung
la propinadas Trinkgeld
el boteBüchse (fürs Trinkgeld)

Zum Weiterlesen

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Mein Name ist Damaris, zweifache Mutter und lebe seit 2005 auf Mallorca. Ursprünglich wollte ich nie auf die Insel. Mehr lesen

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