Strafzettel & Parken auf Mallorca

Andere Länder, andere Verkehrsregeln? Nicht unbedingt, aber einige Dinge erscheinen im Urlaub etwas anders. Urlauber sind oft überrascht, wenn plötzlich ein Strafzettel an der Windschutzscheibe klebt. Hauptgrund ist oft das falsche Parken auf Mallorca. Wie ihr dieses kleine Delikt vermeidet und wie ihr einen Strafzettel auf Mallorca auch online bezahlen könnt, erfahrt ihr in diesem Servicebeitrag.

Parken auf Mallorca: Strafzettel Online bezahlen

Transparenzhinweis: Einige Links in diesem Beitrag führen eventuell zu externen Buchungsmöglichkeiten. Kommt es zu einem Kauf, erhalten wir eine kleine Provision. Am Preis ändert sich für euch nichts.

Die Anzahl an Mietwagen auf Mallorca steigt jährlich. Besonders in den Städten werden deswegen Parkplätze immer rarer und umkämpfter. Nicht immer ist es Urlaubern klar, wo sie auf Mallorca parken dürfen. Besonders hier bei uns ist oft eine Dynamik zu beobachten, dass ein Fahrer trotz klarer Beschilderung sein Auto an einem Platz abstellt, der dafür nicht vorgesehen ist. Und andere machen es nach. Getreu nach dem Motto: „Wenn der da steht, kann es nicht illegal sein.“ Besonders im Sommer sind die Gemeinden aber sehr dahinter, Parksünder zu bestrafen. Und die Autovermieter leiten die Strafzahlungen auch an die Verursacher weiter. Also besser vorsorgen und falls es doch einmal schiefgeht, rechtzeitig zahlen.

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Parken auf Mallorca: Schilder, Linien & Verbotszonen

Ihr solltet Schilder im Straßenverkehr auf Mallorca immer ernst nehmen. Denn sobald ein Fahrzeug den Verkehr behindert oder anderweitig stört, wird es sehr schnell abgeschleppt. Wenn ihr durch Palma und auch andere Orte spaziert, fallen euch eventuell bunte Aufkleber an den Fußwegkanten auf. Hier wurden Autos abgeschleppt. Auf den Aufklebern steht die Telefonnummer, unter der man euch sagt, wo ihr euer Auto zurückbekommt.

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Blaue und gelbe Linien

Die einfachste und eindeutigste Markierung von Parkflächen passiert mit farbigen Linien. Während weiße Linien nur zur Begrenzung der Fahrbahn dienen und im ländlichen Raum auch manchmal ganz fehlen, sind es speziell zwei Farben, die euch im Ort zeigen, wo geparkt werden darf.

Strafzettel auf Mallorca: Gelbe Linie missachtet, Auto abgeschleppt

Zum einen sind da Flächen mit blauen Markierungen. Diese weisen euch auf kostenpflichtige Parkflächen hin. Meist steht ein Automat in der Nähe, an dem ihr ein Parkticket lösen könnt. In der Regel für zwei Stunden.

Gelbe Linien deuten euch an, dass an diesen Stellen nicht geparkt werden darf. Selbst dann, wenn es keine zusätzlichen Parkverbotsschilder gibt, ist es an diesen Stellen nicht erlaubt zu parken.

Einfahrten: Vado Permanente

Generell ist es auf Mallorca nicht so, dass Einfahrten frei gehalten werden müssen. Außer, sie sind mit einem speziell von der jeweiligen Gemeinde ausgestellten Halteverbotsschild markiert. Dieses Schild nennt man einen Vado Permanente. Da diese Schilder kostenpflichtig sind, greifen einige Anwohner auch auf frei verkäufliche Schilder zurück. Ihr sollte im Zweifel aber immer die Ausfahrt frei lassen, schon aus dem einfachen Grund, weil es sinnvoll ist. Reguläre Halteverbotsschilder haben allerdings immer eine individuelle Nummer.

Parken auf Mallorca

Wer auf einem vado permanente parkt, riskiert nicht nur einen Strafzettel, sondern auch, dass er abgeschleppt wird. Je nach Lage und Dringlichkeit des Anwohners geht das schneller, als man denkt. Also, auch nur mal kurz dort parken sollte keine Option sein.

Verkehrsberuhigte Zonen: Acire

Damit speziell im Sommer die Anwohner nicht überall von Touristen überrollt und ihrer eigenen Parkmöglichkeiten beraubt werden, gibt es in vielen touristisch geprägten Ortschaften sogenannte Acire-Zonen – Àrees de circulació restringida. Die so signalisierten Straßen dürfen nur mit entsprechender Genehmigung, meist in Form von Aufklebern, und von Bussen, Taxis und Fahrrädern befahren werden.

Parken Mallorca

Der Zugang zu solchen Zonen ist nicht gesperrt, wird jedoch durch Einbahnstraßenschildern markiert, auf denen die Abkürzung ACIRE zu lesen ist. Obwohl diese Schilder eigentlich nicht zu übersehen sind, passiert es Urlaubern nicht selten, dass sie in ACIRE Bereiche kommen. Die schlechte Nachricht: Passiert das in Palma, ist ein Strafzettel sicher. Denn die Zone wird Video überwacht.

Die gute Nachricht: In kleineren Orten gibt es keine Videoüberwachung. Das heißt, zumindest beim Durchfahren kommt ihr mit einem blauen Auge davon, selbst wenn gerade ein Polizist Streife fährt. Im ACIRE Bereich parken ist aber dennoch nicht erlaubt.

Immer Ernst nehmen solltet ihr die ACIRE-Zone jedoch in Palma. Dort werden die Straßen videoüberwacht und das Knöllchen kommt in jedem Falle.

Parkregulierung: Ora

Ähnlich wie die blauen Linien markieren diese Zonen kostenpflichtige Parkzonen. Vorrangig wird das System in Palma genutzt, um die Verweildauer der parkenden Fahrzeuge zu kontrollieren. Gezahlt werden muss die Parkgebühr meist innerhalb eines bestimmten Zeitraumes. Während über Nacht und an Wochenenden kostenlos geparkt werden kann.

Ähnliche Ansätze, mit anderen Parkzeiten, gibt es auch in weiteren Ortschaften. Außerhalb Palmas sind die Ora-Zonen oft auch nur saisonal, das heißt: sobald die Saison vorbei ist, gibt es auch keine Einschränkungen. Trotzdem sollten die entsprechenden Hinweisschilder immer genau gelesen werden. Auch hier lohnt sich eine App zum Live übersetzen.

Wechselnde Parkverbotszonen in Ortschaften

Heute hier, morgen dort Halteverbot ist auf Mallorca gang und gäbe. Um Anwohnern gleichermaßen die Möglichkeit von autofreien Hauseingängen zu geben, wechseln in vielen Ortschaften die Seiten, an denen Parkverbot herrscht. Die Art und Weise, wie gewechselt wird, ist dabei eine Wissenschaft für sich.

Weit verbreitet ist die Einteilung nach Monaten, bei der unter dem entsprechenden Schild der abgekürzte Monatsname, größtenteils auf Katalan, zu sehen ist, an dem an dieser Stelle nicht geparkt werden kann. Dabei kann der Wechsel monatlich, quartalsweise oder auch halbjährlich stattfinden.

Parkverbot: Vado Permanente

Möglich ist auch ein Wechsel innerhalb eines Monats, der mit den Zahlen 1 – 15 für die erste Hälfte des Monats und 15 – 30 für die zweite Hälfte signalisiert wird. Lustig wird es immer an Tagen, an denen die Straßenseite gewechselt wird. Dann stehen zwischenzeitlich auf beiden Seiten Autos und man weiß gar nicht mehr, wo man sich hinstellen soll.

Im Zweifel stellt ihr euch nur dorthin, wo auch andere parken. Aber natürlich nicht, wenn es dort farbige Linien oder andere Schilder gibt.

Besondere Verkehrsregeln

Ist euch bereits aufgefallen, dass es keine Vorfahrtsstraßenschilder in Spanien gibt? Und auch abbiegende Vorfahrtsstraßen habe ich noch nie gesehen. Theoretisch bedeutet das Fehlen eines Schildes, dass man Vorfahrt hat. Besser ist es, immer in die Kreuzung hineinzusehen, ob dort Stopschilder zu sehen sind. Weiterhin fehlen auch die grünen Pfeile für Rechtsabbieger.

Keine Regel im eigentlichen Sinne, aber die Stoßstange kommt auf Mallorca beim Einparken öfter zum Einsatz. Es ist absolut normal, dass in engen Lücken der Vorder- und Rückmann einen kleinen Schubser bekommt. Demenstprechend sehen die meisten Autos auch aus. Es gibt kaum eines ohne Kratzer. Generell sind Autos mehr Gebrauchsgegenstände als Statussymbol.

Parken in zweiter oder sogar dritter Reihe ist nicht erlaubt, aber dennoch oft zu beobachten. Besonders in den Städten mit wenigen Parkmöglichkeiten sieht man oft Autos mit Warnblinklicht. Auch im Halteverbot trifft man diese Autofahrer oft. Macht es nicht nach, denn es stört nicht nur, sondern kann auch Folgen haben.

VAO-Spur auf der Autobahn

Erst seit 2022 gibt es diese Spur auf der Autobahn zwischen Flughafen und Palma. Die linke der drei Spuren darf nur von Bussen, Taxis, Elektroautos und Fahrzeugen mit mehr einer Person genutzt werden.

Abschleppen

Privatfahrzeuge dürfen auf Mallorca keine Autos abschleppen. Im Falle einer Panne muss immer der Abschleppdienst benachrichtigt werden. Der Service ist standardmäßig in allen Versicherungen enthalten und kostet nichts, außer ein wenig Zeit.

Strafzettel auf Mallorca online bezahlen

In meinem Job als Rezeptionistin wurde ich mehr als einmal gefragt: Muss ich den Strafzettel denn bezahlen? Ist doch nur ein Mietwagen. Das schützt euch leider nicht. Der Verkehrssünder muss von der Mietwagenfirma ausfindig gemacht werden und erhält den Bescheid in seinem Heimatdomizil. Der Bußgeldbescheid kann über das Bundesamt für Justiz vollstreckt werden.

Strafzettel auf Mallorca nicht bezahlen

Der Rat, der von einigen angeblichen Kennern oft kommt, den Strafzettel nicht zu bezahlen, ist also kein guter. Zwar kann es mehrere Monate dauern, eh der Bußgeldbescheid zu euch nach Hause kommt. Aber dass er kommt, ist sicher. Im Zuger der Digitalisierung findet man euch früher oder später. Und die Mietwagenfirma erhebt in diesem Zuge noch eine zusätzliche Bearbeitungsgebühr. Es wird also nur teurer, je länger ihr mit dem bezahlen wartet.

Außerdem gibt es auf Mallorca bei Strafzetteln sehr kuriose Besonderheiten: nämlich Rabatt. Wenn ihr Bußgelder jeglicher Art innerhalb von 15 Tagen bezahlt, werden euch 50 % erlassen. Während es früher äußerst umständlich war, die Verkehrssünden zu bezahlen, weil man auf die jeweilige Gemeindeverwaltung musste, passiert das heutzutage alles zentral. Und bequemer Weise, besonders für Urlauber, auch online mit Kreditkarte. Zunächst müsst ihr herausfinden, wer euch den Strafzettel ausgestellt hat.

Strafzettel am Parkautomaten zahlen

Auch bei Strafzetteln an Parkautomaten könnt ihr den Preis noch ein wenig drücken. Die Details stehen meist nur auf Spanisch und Katalanisch auf der Rückseite. Aber in vielen Gemeinden könnt ihr innerhalb der ersten Stunde nach Ablauf der Parkfrist diese noch verlängern und damit den Strafzettel annullieren. In Palma funktioniert das zum Teil direkt an den Parkautomaten.

Strafzettel für Palma online bezahlen

Hilft das nicht mehr, müsst ihr den Strafzettel regulär bezahlen. Die Zuständigkeit liegt dabei bei der jeweiligen Gemeinde. Für Palma gibt es die Möglichkeit, den Strafzettel online zu bezahlen. Die dafür angelegte Webseite ist auch auf Deutsch verfügbar. Ihr braucht nur die auf dem Strafzettel angegeben Referenz.

Strafzettel von der DGT

Falls der Strafzettel von der DGT stammt, so eine Art Verkehrsministerium, kann dieser auch relativ leicht online unter diesem Link bezahlt werden. Ganz oben könnt ihr euch die Seite auf Deutsch einstellen, um dann zu „Zahlung von Bußgeldern/Pagar Multas“ zu navigieren.

Strafzettel von anderen Gemeinden

Stammt der Strafzettel direkt von der Gemeinde, lässt er sich unter Umständen auch online bezahlen. Allerdings hat da jedes Rathaus einen anderen Ablauf. Auf der Rückseite des Strafzettels ist das genaue Vorgehen und in der Regel auch eine Bankverbindung vermerkt. Da ihr eventuell kein Spanisch oder Katalan sprecht, lohnt sich das Nutzen einer App, die Fotos übersetzt. Damit bekommt ihr wichtige Hinweise, wo das Geld hinsoll.

Oftmals lässt sich das Bußgeld über das Onlineportal des Finanzamts bezahlen, über die wir hier auch unsere lokalen Steuern begleichen. Falls auf der Rückseite eures Strafzettels etwas von atib.es zu lesen ist, ist das eure Chance, den Beitrag online zu bezahlen. Mit meiner Hilfe auch ohne Spanischkenntnisse.

  1. Navigiere zur Seite atib.es
  2. Eventuell muss das blaue Banner mit Continuar weggeklickt werden
  3. Wähle als Sprache Castellano aus (oben rechts)
  4. Suche und klicke auf Tributos locales
  5. Klicke auf Pago de multas de trafico (linke Spalte unten)
  6. Klicke auf Continuar (rechts unten)
  7. Dann füllst du vom Strafzettel die Daten in die Felder für Emisora / Referencia / Indentificacion und Importe. Die stehen auf der Vorderseite unten.
  8. Du bestätigst wieder mit Continuar
  9. Es erscheinen die Details zur Ordnungswidrigkeit
  10. Du zeigst dich mit Conforme damit einverstanden
  11. Klickst danach auf Aceptar
  12. und noch mal auf Continuar
  13. Danach bekommst du die Möglichkeit, deine Kreditkartendaten einzugeben und den Betrag zu begleichen.

Ja, einfach geht anders. Aber seh’ es mal so: für das Geld hast du jetzt sogar noch ein wenig Spanisch gelernt.

Diebstahl & Parkeinweiser

Gelegenheit schafft Diebe. Tourismus leider auch. Immer da, wo viele Urlauber unterwegs sind, treiben sich auch zwielichtige Gestalten herum. Parkplätze sind eines von vielen Arbeitsgebieten, wo sie anzutreffen sind.

Ihr könnt das Risiko einschränken, indem ihr keine Wertsachen im Auto lasst und auch sonst keine sichtbaren Gegenstände, die Diebe anlocken könnten. Und ihr solltet euch immer versichern, dass das Auto auch wirklich abgeschlossen ist. Die neuste Masche ist der Einsatz von Störsendern, die das automatische Abschließen der Türen über die Fernbedienung des Schlüssels unterbinden. Besonders kritisch ist hier, dass im Zweifel keine Versicherung zahlt, weil das Auto nicht verschlossen war. Also besser immer noch einmal nachsehen und überprüfen, ob das Auto wirklich verschlossen ist.

Harmlos sind hingegen die selbsternannten Parkeinweiser, die ihr überall dort findet, wo viele Menschen Parkplätze suche, es aber nur wenige gibt. Die meist Männer sind im eigenen Interesse vor Ort, also von niemanden angestellt. Sie weisen euch auf Parklücken hin. Ihr könnt ein Trinkgeld geben. Müsst aber nicht. Es soll vorkommen, dass einige wenige auf einen Obolus bestehen, mir ist es aber noch nie passiert, dass jemand unverschämt wurde.

Zum Weiterlesen

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Wer schreibt hier?

Mein Name ist Damaris, zweifache Mutter und lebe seit 2005 auf Mallorca. Ursprünglich wollte ich nie auf die Insel. Mehr lesen

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