Cala Major auf Mallorca: Zu Besuch bei Miro

Weder mein erster noch mein zweiter Besuch in Cala Major hat mich nicht restlos begeistert. Und obwohl meine Meinung natürlich subjektiv ist, erhält Rückendeckung von einem berühmten Unterstützer: dem renommierten Maler Joan Miró, der einst hier lebte. Miró kritisierte vehement die intensive Bebauung und nannte die umliegenden Hotelanlagen „schreckliche Wolkenkratzer“. Trotz dieser Betonsünden gibt es in Cala Major jedoch noch immer einige reizvolle Plätze, die selbst Miró gefallen würden, denke ich. Lasst sie uns gemeinsam ansehen.

Cala Major auf Mallorca

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Vor der touristischen Erschließung war Cala Major hauptsächlich von Landwirtschaft und Fischerei geprägt. Bebauung gab es kaum, die eindrucksvolle Steilküste wurde von kleinen Naturstränden unterbrochen, die mit den Jahreszeiten kamen und gingen. Aufgrund der Nähe zur Inselhauptstadt veränderte sich die Erscheinung von Cala Major mit Einzug des Tourismus grundlegend. Viele der Hotels des Ortes stammen noch aus der Anfangszeit des Inseltourismus. Die Infrastruktur ist sehr umfassend, es gibt viele Restaurants, Bars und Diskotheken. Und die Hauptstadt ist mit den öffentlichen Verkehrsmitteln regelmäßig und schnell zu erreichen.

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Der Strand von Cala Major: Die Nähe zur Stadt

Ich bin mal knallhart ehrlich: Der Strand in Cala Major ist nicht schön! Mag sein, dass er gegen Winde geschützt liegt (auch aufgrund der Verbauung) und dass die Nähe zu Palma mit gerade mal vier Kilometern sehr bequem ist. Aber ein Traumstrand sieht anders aus. Die Sandfläche ist zwar im Vergleich zu den anderen Stränden in Palma sehr weitläufig, aber nicht von Natur aus. Um den Strand zu vergrößern, wurde er künstlich verbreitert und mit tonnenweise Sand aufgeschüttet.

Cala Major

Wen das nicht stört, der kann sich an den leichten Zugang zum Meer freuen. Das Serviceangebot ist umfassend. Es gibt zahlreiche Verpflegungspunkte und Möglichkeiten für Wassersport. Das Viertel ist äußerst lebendig, auch im Winter. Im Sommer dann leider auch schnell überfüllt.

Bei Miró zu Hause: Mallorcas berühmter Maler

Joan Miró ist einer der berühmtesten spanischen Maler des 20. Jahrhunderts, der für seine Kombination von Surrealismus und abstrakte Kunst bekannt ist. Ursprünglich stammte er aus Barcelona. Erst in den 1950er Jahren ließ er sich mit seiner Frau Pilar Juncosa, einer Mallorquinerin, in Cala Major nieder.

Er entwarf sein eigenes Wohnhaus, Son Abrines, umgeben von Gärten und kleinen Rückzugsorten. Er wollte sich damit eine Oase der Ruhe kreieren, frei von den Auswirkungen des Massentourismus. Sowohl das Haus, als auch die umliegenden Außenanlagen könnt ihr heute noch besichtigen.

Denn zusammen mit seiner Frau gründete er 1981 die Stiftung Fundació Pilar i Joan Miró a Mallorca. Diese Stiftung hat sich zum Ziel gesetzt, das künstlerische Erbe Mirós zu bewahren und der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Teil der Stiftung ist auch das Atelier des Künstlers, in dem Leinwände, Pinsel und Farben kreuz und quer stehen. Fast könnte man meinen, der Künstler sei nur kurz außer Haus. Bei den Gemälden im Atelier handelt es sich übrigens um Kopien. Die echten sind sicher verstaut.

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Miro Museum Mallorca
Miro Museum Mallorca

Miró verstarb am 25. Dezember 1983, aber seine künstlerische Hinterlassenschaft und sein Einfluss auf die Kunstwelt sind bis heute präsent. In der Stiftung werden regelmäßig Kreativworkshops für Kinder angeboten. Und auch so lohnt sich der Besuch, selbst dann, wenn ihr euch nicht so viel aus Kunst macht.

Zu Besuch beim König: Marivent-Palast und Garten

Von einer Berühmtheit zur nächsten: Lasst uns den König besuchen, der wohnt nur 600 Meter von Miró entfernt und residiert, sofern er sich auf der Insel befindet, in Cala Major. Der offizielle Königspalast ist die Almudaina in Palma, direkt neben der Kathedrale. Dort ist der König allerdings nur, wenn es wichtige Amtsgeschäfte zu regeln gilt. Und da die königliche Familie in der Regel auch nur zum Urlaub machen nach Mallorca kommt, verbringen sie ihre Zeit dann in der Sommerresidenz, dem Marivent Palast.

Der Palast selbst ist für uns Normalos nicht zugängig, aber im Garten dürfen wir uns ein wenig umsehen. Sofern die Königsfamilie nicht gerade zu Besuch ist. Der Marivent-Palast wurde 1924 von dem mallorquinischen Architekten Guillem Forteza im Auftrag des griechischen Ingenieurs Juan de Saridakis erbaut. Nach Saridakis’ Tod 1963 überließ seine Witwe das Anwesen der Provinzverwaltung der Balearen, die es wiederum der spanischen Krone übergab. Seit 1973 dient der Palast als Sommersitz der spanischen Krone.

Au den ersten Blick ist der Garten weniger prunkvoll als erwartet. Mallorca ist nicht Versaille, aber auch etwa 9000 Quadratmetern könnt ihr die Vielfalt der mallorquinischen Pflanzen entdecken. Besonders in der Sommerhitze ist der Garten zwischen Wald und Meer ein besonderer Rückzugsort. Das älteste Gewächs des Gartens ist ein chinesischer Orangenbaum, der um die hundert Jahre alt ist.

Und auch Miró ist hier wieder anzutreffen. Denn wenn einer der King von Cala Major ist, dann ja wohl er. Seine Stiftung hat zwölf Bronzestatuen für den Garten gespendet, die ihr auf eurem Rundgang suchen könnt.

Weitere Sehenswürdigkeiten in Cala Major

Lassen wir die Berühmtheiten jetzt mal beiseite und schauen, was es sonst noch in Cala Major zu unternehmen gibt. An vielen Stellen wird ja die wunderbare Steilküste gelobt. Dank der Verbauung mit Hotels und Privatgebäuden, kommt man dort jedoch ran.

Segeltour mit dem Katamaran

Außer von der Meerseite. Das geht zum einen mit den Ausflügen des Magic Katamaran, den ihr hier buchen könnt. Auf Tour durch die Bucht von Palma erlebt ihr ein einzigartiges Segelabenteuer. Ein Highlight des Tages ist das köstliche Mittagessen vom Grill, das an Bord serviert wird. Ihr habt aber auch genügend Zeit, um in abgelegenen Buchten zu schnorcheln und zu schwimmen.

Falls ihr es etwas individueller mögt und bereits Erfahrung beim Segeln habt, könnt ihr zu dritt auch auf diesen kleineren Kataman segeln.

Tropfsteinhöhle Coves de Génova

Die Coves de Gènova sind ein Höhlensystem, das nur ein Stück von Cala Major entfernt liegt und entdeckt wurde, als man nach Wasser für einen Zisternenbau grub. Ähnlich wie andere Höhlen auf Mallorca bestehen die Coves de Gènova aus unterirdischen Galerien aus Kalkstein, die durch natürlich entstandene Gänge miteinander verbunden sind.

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Besucher können an einer Führung in kleinen Gruppen teilnehmen, begleitet von einem Guide, der sie bis zu 36 Meter in die Tiefe führt. Diese Höhlen dienten in der Urzeit als Lebensräume und Zufluchtsorte. Die Formationen umfassen riesige Kuppeln, majestätische Säulen, Wasserbecken und Tunnel, die über die Jahrhunderte hinweg vom Wasser geformt wurden. Um das Erlebnis zu bereichern, bieten die Coves de Gènova auch eine audiovisuelle Show.

Ausflüge nach Palma & Nachbarstrände

Wie gesagt, ist Cala Major sehr gut vernetzt. Der Bus, der euch am besten nach Palma bringt, ist die Stadtlinie 4. Sie bringt euch bis in die Altstadt Palmas, falls ihr dort unsere interaktive Schnitzeljagd ausprobieren wollt. Ihr könnt aber auch schon früher in El Terreno aussteigen und durch den Wald von Bellver zur gleichnamigen Burg spazieren.

Etwa eine halbe Stunde zu Fuß oder wenige Minuten mit dem Bus und ihr könnt die alte Militärburg Sant Carles in Augenschein nehmen. Sie liegt am westlichen Dock des Hafens von Palma. Der Eintritt ist frei. Ihr könnt den Bus bis Porto Pi nehmen und dann das restliche Stück auf der Mole entlanglaufen.

Und noch ein kleiner Ausflug in die andere Richtung: Auch Illetas ist sehr verbaut, aber es gibt einen kleinen naturbelassenen Abschnitt an der Cala Xinxell. Im Wald dahinter findet ihr eine alte Militäranlage. Illetas erreicht ihr ebenfalls mit Bus Nummer vier, diesmal jedoch in westliche Richtung.

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Mein Name ist Damaris, zweifache Mutter und lebe seit 2005 auf Mallorca. Ursprünglich wollte ich nie auf die Insel. Mehr lesen

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