Der Strand Platja de Formentor ist an der rauen Halbinsel im Norden Mallorcas eine Ausnahme. Geschützt liegt er zwischen hohen Bergen und im natürlichen Schatten eines Kiefernwäldchens, die bis ans Ufer heranwachsen. Der flache Einstieg ins klare Wasser macht ihn besonders kinderfreundlich, während der feine Sandstrand zum Entspannen einlädt. Die atemberaubende Kulisse der umliegenden Berge vervollständigt das idyllische Ambiente. Ein perfekter Ort, um die Schönheit der Natur zu genießen.
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Die Besucher am Platja de Formentor sind bunt gemischt. Zum Beginn des Tourismus auf Mallorca war das Hotel Formentor der Ort, an dem sich Prominente trafen. Auch heute liegen noch viele Yachten hier vor Anker. Am Strand geht es weniger mondän zu: dort tummeln sich junge Leute ebenso wie Familien und Einheimische. Das Preisniveau ist im Vergleich zur restlichen Insel eher hoch, bei nicht immer entsprechend guter Qualität. Außerdem ist der Strand von Formentor gerade im Sommer nicht so leicht zu erreichen. Wie ihr am besten in die Cala Formentor kommt und was ihr dort erwarten könnt, erfahrt ihr im folgenden.
Ohne Parkstress: Anfahrt mit Boot-Shuttle ab Port de Pollença
Die wichtigsten Informationen
- Parken: Die Zufahrt zum Platja de Formentor ist insbesondere in den Sommermonaten schwierig. Es gibt mehrere kostenpflichtige Parkmöglichkeiten in Strandnähe.
- Am Strand: Der Platja de Formentor ist äußerst kinderfreundlich und sauber. Das ruhige Meer bietet optimale Bedingungen für Familien.
- Einkehr & Verpflegung: Die Preise für Dienstleistungen vor Ort, wie Restaurants und Liegenverleih, sind tendenziell hoch.
- Sehenswürdigkeiten: In der Nähe des Platja de Formentor gibt es einige sehenswerte Orte, darunter der Leuchtturm Cap de Formentor, der Aussichtspunkt Es Colomer und der Piratenwachturm Talaiad’Albercutx. Diese bieten zusätzliche Möglichkeiten für Erkundungen und Ausflüge während des Strandbesuchs.
Der sichelförmige, knapp einen Kilometer lange Strand hat bereits zu Beginn des Tourismus auf Mallorca viel Aufsehen erregt. Dabei liegt die Platja de Formentor eigentlich ungünstig. Die Halbinsel ist für den Massentourismus zu unwirtschaftlich und abgeschieden. Gerade deswegen ist sie aber auch ein Sehnsuchtsort, den jeder Urlauber zumindest einmal besuchen möchte.
Nachdem Adán Diehl einige der Grundstücke auf der Halbinsel erworben und 1929 das prestigeträchtige Hotel Formentor errichtet hatte, gaben sich die Prominenten am Strand Platja de Formentor die Klinke in die Hand. Prinz Charles soll hier ebenso Urlaub gemacht haben wie Winston Churchill, Charlie Chaplin und Jacky Onassis.
Das Hotel besteht als einziges Hotel am Strand von Formentor auch heute noch, allerdings nun unter dem Namen Royal Hideaway Formentor. Früher wie heute gibt es dort Skandale. Der neuste ist noch gar nicht so alt. Das Hotel sollte generalsaniert werden, wurde dann aber komplett abgerissen. Mit der Absicht, es komplett neu zu bauen. Das war aber nicht im Vorfeld genehmigt worden. Es kam zum Baustopp und Nachlizenzierung. Momentan ist das Hotel aber noch eine Baustelle.
Auch ohne das Hotel liegt immer noch ein Hauch von Exklusivität in der Luft. Auffällig viele Luxusyachten verkehren in Strandnähe und die Preise sind selbst für Mallorca eigentlich zu hoch. Doch das Paradies hat eben seinen Preis. Für Familien bietet die Platja de Formentor dennoch optimale Bedingungen. Der Strandstreifen liegt geschützt, das Meer ist sehr ruhig und es geht seicht ins Wasser.
Anfahrt & Parken an der Playa Formentor
Die Cala Formentor liegt ungefähr auf halbem Weg zwischen Pollença und dem Leuchtturm am äußersten Ende des Kaps. Im Winter werdet ihr auf der eher schmalen Zufahrtsstraße kaum Autos treffen. Aber im Winter will auch niemand an den Strand.
Eingeschränkte Zufahrt zum Cap de Formentor
Die Verkehrssituation in den Sommermonaten dafür aber ist seit Jahren angespannt. Weshalb seit einiger Zeit die Zufahrt zum Cap de Formentor ab Pollença von Juni bis September eingeschränkt ist. Zwischen 10 und 22.30 Uhr dürfen nur noch Anwohner und Reisebusse auf der Straße Richtung Norden zirkulieren. Kontrolliert wird das Ganze über Kameras. Ihr werdet also nicht an der Durchfahrt gehindert, aber registriert und erhaltet einen Strafzettel.
Für den Strand von Formentor gilt allerdings eine Ausnahme. Offiziell ist die Nutzung der Straße bis dorthin erlaubt. Als Nachweis gilt das Parkticket von einem der offiziellen Parkplätze. Insgesamt gibt es Platz für 300 Fahrzeuge. Eine Anzeige am Anfang der Zufahrtsstraße zeigt, ob es noch freie Plätze gibt. Innerhalb von drei Tagen nach Besuch des Strandes muss das Parkticket an die Verkehrsbehörde DGT geschickt werden. Das kann über eine einfache Mail ([email protected]) mit Betreff Platja de Formentor und einem Foto vom Ticket im Anhang sein. Wer sich nicht an die Zugfahrtbeschränkung hält, kann mit einem Strafzettel von bis zu 200 Euro rechnen.
Bus zum Strand Formentor
Das ist alles etwas kompliziert und nicht wirklich entspannt. Deswegen ist die bessere Alternative, in den Bus zu steigen. Das spart euch den bürokratischen Aufwand, den Stress mit zu viel Verkehr in den engen Serpentinen und das teure Parken. Das Busshuttle kostet ungefähr 2 Euro pro Person und Fahrt. Bezahlt wird am besten mit Karte und kontaktlos. Einfach beim Einsteigen UND Aussteigen die Karte ans Lesegerät halten. Der Betrag wird beim Aussteigen je nach Strecke abgerechnet.
Ab Port de Pollença stehen euch die Buslinie 334 für den Transfer zum Strand Formentor zur Verfügung. Sie fährt ab Alcúdia nicht nur an die Playa Formentor, sondern im Sommer jede halbe Stunde auch an alle anderen interessanten Punkte am gesamten Cap de Formentor. Neben der Platja de Formentor, gibt es auch Haltestellen an der Cala Murta, Cala Figuera und am Aussichtspunkt Es Colomer.
Parken am Playa Formentor
Falls ihr trotzdem mit dem eigenen Auto anreisen wollt: In der Nähe der Platja de Formentor gibt es mehrere Parkmöglichkeiten (hier, hier und hier). Und sie gehören alle zu den teuersten Parkplätzen der Insel. Für zwei Stunden ist mit ungefähr € 12 zu rechnen. Ganztagsausflüge können also sehr preisintensiv werden.
Mit Ausflugsboot zur Platja de Formentor
Onlineticket: Hier könnt ihr die Bootstour kaufen.
Neben Auto und Bus gibt es noch eine dritte Möglichkeit, um an den Platja de Formentor zu gelangen. Im Sommer verkehrt mehrmals täglich ein Glasbodenboot ab Port de Pollença. Damit umgeht ihr das Verkehrschaos, Parkprobleme und Parkplatzsuche und könnt direkt am Strand aussteigen.
Die Aufenthaltsdauer am Strand variiert, je nachdem, mit welchem Boot ihr hin- und wieder zurückfahrt. Die genauen Fahrtzeiten erfahrt ihr hier. In jedem Fall habt ihr aber genug Zeit, um den Strand zu entdecken und ein wenig im kristallklaren Wasser zu plantschen. Zudem sieht ihr auf dem Weg zum Strand die eindrucksvolle Küste des Cap de Formentor von Meerseite. Etwas, was ihr mit dem Auto verpasst.
Service am Strand Platja de Formentor
Der Strand der Platja de Formentar ist eher schmal. Einige Pinien stehen fast direkt im Meer. Was natürlich auch zur Idylle beiträgt. Die fehlende Breite wird mit der Länge wettgemacht. Knapp 900 Meter sind es von einem Ende der Bucht bis zum anderen. Wie bereits geschrieben, geht es angenehm flach ins Meer. Kinder können also unbeschwert am Spülsaum spielen. Durch die Lage und Ausrichtung der Bucht von Formentor kommt es auch nur äußerst selten zu starkem Wellengang.
Auch die Playa de Formentor erfüllt die Qualitätsstandards mallorquinischer Strände, was mit der Vergabe der blauen Flagge jedes Jahr aufs neue untermauert wird. Badegäste können sich also auf einen sauberen Strand und ein umfassendes touristisches Angebot einstellen. In der Sommersaison achten Rettungsschwimmer auf die Sicherheit der Badegäste. Es gibt einen Liegen- und Sonnenschirmverleih. Weiterhin stehen Duschen und Toiletten zur Verfügung. Ein Restaurant übernimmt die Verpflegung direkt am Strand.
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Aber auch hier finden wir die Preise übertrieben. Eine einfache Pizza kostet um die 20 Euro. Für Liegen und Sonnenschirmen werden an anderen Stränden ungefähr 15 Euro am Tag verlangt. Am Platja de Formentor kostete bei unserem letzten Besuch Schirm mit Liegen 60 Euro.
Wer mag, kann das Geld ausgeben. Allerdings seid ihr nicht unbedingt auf Sonnenschirme angewiesen, denn die Pinien stehen direkt am Strand und reichen stellenweise bis ins Wasser. Ihr braucht also nicht unbedingt einen Schirm, um einen Schattenplatz zu haben. Und für die Verpflegung könnt ihr euch auch ein eigenes Picknick mitbringen.
Aktivitäten am Strand von Formentor
Dadurch, dass die Bucht so gut vor Wellen geschützt ist, ist sie perfekt für alle, die sich einmal beim Stand-up-Paddeln ausprobieren wollen. Der Verleih Esports Nautics Formentor hat einen Stand im westlichen Teil der Bucht, ein wenig versteckt zwischen all den Bäumen. Dort gibt es Bretter ab 20 Euro pro Stunde.
Insider-Tipp: Gefällt euch die Schaukel mit Blick aufs Meer? Die findet ihr etwas versteckt am östlichen Teil des Strandes, hinter dem Kayak-Verleih.
Ebenfalls dort bekommt ihr verschiedene Tretboote mit Rutschen und einfache oder Doppelkayaks. Wer es noch ein wenig actionreicher mag, der kann sich zudem auch beim Windsurfen und mit kleinen Segelbooten ausprobieren. Ihr findet den Anbieter auch bei Instagram.
Ausflüge in der Nähe
So schön der Strand Platja de Formentor auch ist, die wenigsten Gäste werden einen ganzen Tag dort verbringen. In der Nähe gibt es noch weitere Sehenswürdigkeiten, von denen ihr zumindest einige mitnehmen solltet, damit sich die etwas beschwerliche Anreise auch lohnt.
Hauptartikel: Alles Sehenswertes am Cap de Formentor haben wir in diesem umfangreichen Beitrag zusammengefasst.
Leuchtturm Cap de Formentor
Der Leuchtturm am nördlichsten Ende der Insel ist der Touri-Spot schlechthin. Die raue Küste und der weite Blick aufs Meer sind toll. Davon abgesehen gibt es aber wenig mehr zu entdecken. Zum Wandern oder Klettern ist es zu gefährlich. Vom Playa de Formentor aus sind es knapp 12 Kilometer und 20 Minuten im Auto zum nördlichsten Punkt Mallorcas. Wer hier herkommt, blickt über die schroffe Landschaft des Tramuntanagebirges und auf die Weite des Mittelmeeres. An klaren Tagen reicht der Blick bis Menorca.
Im Leuchtturm befindet sich eine kleine Bar und ein öffentliches Klo. Auch hier stehen Preis und Leistung nicht unbedingt im Verhältnis. Es manchmal auch gar nicht so einfach, einen Parkplatz zu finden. Seit der neuen Zufahrtsregelung (siehe oben) hat sich das Ganze etwas entspannt. Aber in der Vorsaison zu Feiertagen wie beispielsweise Ostern ist das Gedränge sehr grenzwertig.
Die Naturbucht Cala Figuera
Wenn ihr auf der Suche nach einem krassen Gegensatz zum Strand von Formentor seid, dann ist die Cala Figuera de Formentor ein Ausflugsziel für euch. Der Felsstrand liegt versteckt, kurz vor dem Leuchtturm. Von der Bushaltestelle, an der es auch eine kleine Parkbucht gibt, geht ein kurzer, aber nicht zu unterschätzender Fußmarsch durch verwachsene Vegetation und ausgewaschene Regenrinnen.
Das Wasser an der Cala Figuera ist traumhaft klar und perfekt zum Schnorcheln. Ihr solltet aber unbedingt Schwimmschuhe dabei haben, nicht nur wegen des steinigen Untergrundes. Vorsicht ist mit Feuerquallen geboten. Am Strand befindet sich ein alter Schießstand, in den man von oben hineinklettern kann.
Aussichtspunkt Es Colomer
Es Colomer ist der bekannteste Aussichtspunkt am Cap de Formentor neben dem Leuchtturm. Es gibt einen kleinen Parkplatz mit Bar. Vom Parkplatz aus führt ein befestigter Weg an die Küste, von wo ihr auf die vorgelagerte Felsinsel und das Cap de Formentor blicken könnt.
Der Aussichtspunkt ist nett, aber meistens ebenfalls sehr voll. Denn es ist ein obligatorischer Stopp aller Touristenbusse. Eine viel bessere Aussicht bekommt ihr, wenn ihr noch ein wenig höher, zum Wehrturm auf dem Berg über der Aussichtsplattform geht.
Piratenwachturm Talaia d’Albercutx
Zum Wachturm Talaia d’Albercutx gelangt ihr mit dem Auto oder auch zu Fuß vom Aussichtspunkt Es Colomer aus. Der Zufahrtsweg ist etwas schmal, aber asphaltiert. Und es fahren nicht viele Autos nach oben. Geparkt werden kann am Ende der Straße am Straßenrand.
Von dort ist es nur kurz zu Fuß an Bauruinen vorbei und über etwas felsigen Untergrund. Bereits vor dem Turm habt ihr einen guten Blick über den gesamten nördlichen Teil Mallorcas. Ihr seht Pollença, die Bucht von Alcúdia, den Strand Platja de Formentor und das Cap de Formentor. Man kann den Turm momentan leider nicht mehr nach oben klettern, weil er zu baufällig ist. Wir hoffen, dass er bald wieder in Stand gesetzt wird.
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