Es Capdellà: Wandern zur Mandelblüte

Es Capdellà in Calvià kennt man als Urlauber nicht unbedingt. Außer, man hat vor, den Puig de Galatzó zu erwandern. Einer der höchsten Gipfel des Tramuntana-Gebirges. Das Städtchen eignet sich aber hervorragend als Start- oder Endpunkt durch ein landwirtschaftlich geprägtes Areal, auf dem im Frühjahr stellenweise die Mandelbäume blühen.

Es Capdellà Mandelblüte

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Der Name Es Capdellà stammt aus dem Katalanischen und bedeutet „am Ende von dort“. Erstmals erwähnt wurde er schriftlich im Jahr 1663. Am Stadtrand befanden sich damals wie heute einige sehr einflussreiche Landgüter. Das bekannteste darunter die Finca von Galatzó, die dem nicht sonderlich beliebten Graf von Formiguera gehörte. Um ihn ranken sich in Palma und auf der Finca einige Legenden.

Der Ort Es Capdellà

Es Capdellà ist eigentlich nur ein Dorf, welches zur Gemeinde von Calvià gehört. Es liegt auf einem kleinen Hügel ungefähr 115 Meter über dem Meer und zählt in etwa 1000 Einwohner, die sich aus insgesamt 80 Nationalitäten zusammengefunden haben. Weitaus bekannter sind die Nachbarorte Andratx und Galilea.

Die ersten Siedler waren Landarbeiter, die für den Adel in Calvià Villen errichteten. Die einfachen Leute waren in kleineren Häusern abseits untergebracht. Der heutige Stadtkern war die erste Wohneinheit dieser Menschen. 1768 wurde die erste Kirche gebaut, um den Einwohnern des Ortes den 3 Kilometer langen Weg nach Calvià zu ersparen. 1978 wurde sie durch einen Blitz zerstört, abgerissen und neu erbaut. Allerdings erst 100 Jahre später.

Das Dorf wird von einigen Bergen umgeben. Der kleinste misst gerade einmal 159 Meter. Weitaus höher thront der Puig de Galatzó, mit 1026 Metern die westlichste Erhebung über dem Meer. Schutzpatronin des Ortes ist die Virgen del Carmen, eigentlich Schutzpatronin der Fischer, die im Juli mit vielen Schiffsprozessionen gefeiert wird.

Wanderung nach Es Capdellà

Details: 4,2 km – 120 Höhenmeter – 1 h 20 (einfache Strecke) – GPX

Vom Ort aus gibt es zahlreiche Ausflugsmöglichkeiten. Der Aufstieg zum Puig de Galatzó ist dabei einer der schwersten. Wir wollen mit den Kindern eher eine leichte Tour unternehmen. Der Spaziergang führt uns in etwas über einer Stunde von Peguera aus durch landwirtschaftlich geprägtes Land mit Mandelbäumen und Olivenplantagen. Wer mehr Kondition hat, schafft es von dort dann auch noch zu den Legenden umwobenen Häusern der Finca von Galatzó.

Unser Ausflug startet in Peguera und geht auf einem von der Straße abgegrenzten Naturpfad entlang, der für motorisierten Verkehr, Radfahrer und Pferde gesperrt ist. Es geht relativ eben, mit nur wenigen Steigungen voran. Der einzige Nachteil ist, dass insgesamt viermal die Straßenseite gewechselt werden muss. Der Verkehr auf der Landstraße ist überschaubar, dennoch ist an diesen Stellen Vorsicht geboten.

Als Startpunkt für unsere kleine Tour suchen wir eine Parkmöglichkeit am Ortseingang von Peguera. Aus Richtung Palma kommend nehmt ihr auf der Autobahn Ma-1 die Ausfahrt 22 nach Peguera und halten uns an die Wegweiser, die uns in den Ort führen. Zwischen dem zweiten und dritten Kreisverkehr gibt es rechter Hand eine freie Fläche, auf der einige Autos nebeneinander parken können.

Es Capdellà

Von dort laufen wir zu dem ersten Kreisverkehr an der Autobahn zurück. Dazu müssen wir auf dem Seitenstreifen über die Autobahnbrücke. Danach halten wir nach einem Schild Ausschau, auf dem „Camino de naturaleza“ zu lesen ist. Bereits vorher beginnt der Pfad, der klar daran zu erkennen ist, dass einige Verbotsschilder Pferde und Zweiräder fernhalten.

Von da an heißt es nur noch, dem vier Kilometer langen Weg, der 2010 von der Gemeinde Calvià angelegt wurde, zu folgen. Vor euch habt ihr auf weiten Teilen der Strecke den Gipfel des Puig de Galatzó im Blick. Je nachdem, auf welcher Straßenseite ihr lauft, befinden sich links oder rechts von euch Kiefernwälder oder Mandelplantagen. Manchmal verläuft auch das Flussbett des Torrent d’es Gorg neben euch. Je nach Jahreszeit kann er Wasser führen, oder auch nicht.

Einen Blick wert sind auch die verschiedenen Anwesen und Landhäuser, die ihr passiert. Einige mit einer sehr langen Geschichte. Zum Beispiel seht ihr einen Wehrturm aus dem 16. Jahrhundert und einen Getreidespeicher aus dem Mittelalter.

Ein Großteil der Strecke ist für die Mitnahme von Kinderwägen wie gemacht. Allerdings gibt es zwischendrin immer wieder Abschnitte mit Treppen und Schlaglöchern, die es etwas schwierig gestalten.

Der Naturpfad ist speziell bei den Menschen aus Palma und Calvià beliebt, weshalb es am Wochenende schon einmal etwas voller werden kann. Ebenfalls nicht alleine werdet ihr hier während der Mandelblüte auf Mallorca entlanglaufen. Die Strecke ist eine der Top-Empfehlungen während der Blütezeit. An Wochentagen ist es aber zumindest vormittags etwas ruhiger.

Von Capdella zur Finca von Galatzó

Details: 2,7 km – 50 min – 50 Höhenmeter (einfache Strecke) – GPX

Ebenfalls einen Besuch wert ist das öffentliche Landgut von Galatzó. Auf dem Anwesen gibt es eine Reihe weiterer Wanderungen, die aber am besten vor Ort gestartet werden. Auf dem Areal befinden sich weiterhin auch viele Picknickecken. Ihr solltet also durchaus auch ein wenig Zeit einplanen, die ihr dort verbringt. Weshalb es alles in allem eventuell besser ist, einen separaten Ausflug dorthin zu planen.

Galatzo

Anders als von Peguera nach Es Capdellà gibt es nach Galatzó keinen separaten Fußweg. Ihr lauft weite Teile der Strecke auf der gleichen Straße, die auch für Autos vorgesehen ist. Der Verkehr hält sich in Grenzen, da das Anwesen auch das Ende dieser Straße ist. An Wochenenden kann es aber durchaus etwas voller werden.

Kurz & Knapp

Parken: In Peguera hier. In Es Capdellà hier.

Bus: TIB Linie 107 von Palma über Palma Nova, Costa de la Calma, Santa Ponça und Calvià nach Es Capdellà.

Einkehr: In Peguera und Es Capdellà ganzjährig viele Möglichkeiten.

Kinderwagen: eher ungeeignet.

In der Nähe: Santa Ponça, Strand Caló d’en Monjo, Cap Andritxol, Kletterpark Jungle Parc.

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Mein Name ist Damaris, zweifache Mutter und lebe seit 2005 auf Mallorca. Ursprünglich wollte ich nie auf die Insel. Mehr lesen

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