Wanderung: Ermita de Maristella & Cor de Jesús

Der Wanderung zur Ermita de Maristella (Maristel-la, auf Mallorquinisch) ist eine leichte Tour durch das Tramuntana-Gebirge, die in Esporles startet. Das Ziel ist eine alte Einsiedelei, die Ende des 19. Jahrhunderts von Karmelitermönchen im Wald von Son Ferrà gegründet wurde.

Ermita de Maristella und Cor de Jesus in Esporles

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Die Wanderung zur Ermita de Maristella ist technisch nicht schwierig und durch die Nähe zu Palma auch sehr leicht erreichbar. Allerdings werden auf kleineren Abschnitten in kurzer Zeit sehr viele Höhenmeter akkumuliert. Mit den entsprechenden Pausen schaffen das aber auch Kinder. Ebenfalls Teil der Route ist das Cor de Jesús, eine Jesusstatue, die mit fantastischen Weitblicken über Esporles und der Bucht von Palma thront.

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Die Wanderung zur Kapelle von Maristella

Streckendetails: Rundweg – Circa 7,7 km – 2 Stunden – GPX-Track

Unser Ausflug beginnt im Ortsteil Vila Nova in Esporles, unmittelbar nach dem Ortseingang aus Richtung Palma. Geparkt werden kann in der Carrer de la Beata, wo es einen Parkplatz und weitere Stellflächen auf dem Feld gibt. Der Start unserer Tour befindet sich in eben dieser Straße. Ebenso ein kleiner Spielplatz.

Wir starten die Tour in der Carrer de la Beata und laufen ein kleines Stück über das Feld zu den Gattern, die wir durchqueren und uns nach rechts orientieren. Alternativ können wir die auch die Straße am Fahrradpark weiter entlang laufen. Der Asphalt geht bald in einen Trampelpfad über. Am Ende gehen wir nach links und erreichen den ersten Wegweiser, der nach Establiments, Parc Bit und Universitat de les Illes Balears weist.

Wandern in Esporles
Start der Wanderung zum Cor de Maristella in Esporles

Diesem Wegweiser folgen wir. Es geht auf dem Erdpfad an einem Maschendrahtzaun entlang, bis wir auf eine asphaltierte Straße gelangen. Dieser folgen wir nur kurz nach links (immer aufwärts), und biegen dann erneut nach links auf eine Rampe mit Kopfsteinpflaster ein. Der Abzweig ist nicht zu verfehlen, da hier eine Sperrscheibe steht.

Der Weg führt uns vorbei an Grundstücken in einigen Kurven zum Coll de s’Heura wieder auf die asphaltierte Straße. Diesmal überqueren wir sie nur und gehen rechts neben dem Wegweiser durch das Eisentor. Dieses lässt sich leicht öffnen und sollte immer wieder verschlossen werden.

Mandelplantagen in Esporles
Altes Bauerngut Son Ferrà

Wir befinden uns nun auf dem Weg zum Landgut Son Ferrà, einem der ältesten dieser Art in Esporles. Nach dem Bauernhof beginnt ein etwas steinigerer Weg, der jedoch später in einen betonierten Pfad übergeht. Dieser Abschnitt ist der anspruchsvollste unserer Wanderung, da die Steigung trotz zahlreicher Kehren sehr extrem ist.

Nach ungefähr der Hälfte dieses atemraubenden Aufstiegs gibt es nach rechts einen kleinen Abzweig zu einem Aussichtspunkt. Er ist mit Seilen abgesperrt, der vor eventuellen Stürzen schützen soll. Der Blick aufs Tal ist hier bereits sehr schön und die kleine Pause mehr als willkommen.

Das Schlimmste ist erst einmal überstanden. Es geht zwar immer noch bergan, aber nicht mehr mit der gleichen Intensität. Wir spazieren jetzt durch einen dichten Steineichenwald, in dem auch vereinzelte Erdbeerbäume zu finden sind.

An einem Wegweiser gabelt sich der Weg schließlich. Wir gehen zunächst nach links Richtung Ermita. Der eigentliche, etwas längere Weg führt in mehreren Kehren nach oben. Wir kürzen aber etwas ab und laufen in der ersten Kurve nach dem Wegweiser auf einem kleineren Trampelpfad weiter. Einen weiteren Weg, der Links abgeht, ignorieren wir.

Wegkreuzung
Höhleneingang

Auf ungefähr halber Strecke unserer Abkürzung passieren wir die Höhle Cova des Camí, eine Karsthöhle, in der zahlreiche Tropfsteinformationen zu erkennen sind. Die offensichtlich von Menschen zum Teil zerstört wurden.

Die Ermita de Marestella

Wir kommen dann sehr bald auf den Hauptweg zurück und erreichen die Hochebene, auf der sich die Ermita de Marestella befindet. Wir befinden uns nun auf 580 Metern Höhe. Die Kapelle der kleinen Anlage ist der Jungfrau von Karmel gewidmet und wurde 1890 von den Karmelitenmönchen errichte, nachdem die Besitzerin des Landgutes Son Ferrà dem Orden diesen Teil des Waldes geschenkt hatte.

Was so zuversichtlich anfing, dauerte nur kurz. Nur 36 Jahre lebten die Mönche in der Abgeschiedenheit des Waldes. In dieser Zeit starben vier Mönche aus unerklärbaren Gründen. Die genauen Vorkommnisse sind bis heute nicht geklärt, aber es deutete zumindest in einigen Fällen auf Mord hin.

Ermita de Maristella
Ort ungeklärter Mordfälle

Nach diesen tragischen Zwischenfällen und dem daraus resultierenden Ende der Einsiedelei verfiel die Anlage und ging schließlich in den Besitz der Gemeinde Esporles über. Erst da wurde ihr der heutige Name gegeben: Maris Stella, der Stern des Meeres. Einmal im Jahr begeben sich die Einwohner von Esporles auf eine Wallfahrt zur ehemaligen Ermita.

Das Areal um das kleine Kloster ist perfekt, um ein wenig mehr Zeit dort zu verbringen. Vor der Kirche gibt es einen Sitzplatz. Aus einem Brunnen kann mit einer mechanischen Konstruktion Wasser geschöpft werden. Und es gibt große, weite Flächen, auf denen Kinder toben, Verstecken spielen und Hütten aus Holzzweigen bauen können. An wärmeren Tagen spendet der Wald angenehmen Schatten. An kälteren Tagen kann auf den offenen Flächen und im Windschatten der Mauern die Sonne genossen werden.

Abstecher: Pla de s’Ermita Vella & Fita del Ram

Von der Einsiedelei geht ein Pfad zur alten Einsiedelei Ermita Vella, in der die Mönche lebten, während Maristella gebaut wurde. Die Entfernung zwischen den beiden Ermitas beträgt circa 15 Minuten. Der Weg dorthin beginnt am anderen Ende der Lichtung an den Resten eines Teiches und führt den roten Markierungen folgend durch den Steineichenwald zu einer weiteren Lichtung. Dort stehen die Reste der alten Hütte.

Hinter der Behausung der Mönche findet ihr eine sehr gut erhaltene Köhlerhütte. Bereits auf unseren Weg hierher haben wir mehrmals die Reste von Kohlemeiler passiert. In alten Zeiten einer der wichtigsten Berufe auf der Insel.

Wer den Weg von hier aus weiter geht, gelangt schließlich zur Fita del Ram auf einer Höhe von 833 Metern. Dafür muss aber eine weitere Stunde Weg eingeplant und weitere 230 Höhenmeter überwunden werden. Vielleicht ein andermal.

Cor de Jesús

Wir begeben uns von der Ermita auf den gleichen Weg zurück, diesmal den Hauptpfad entlang, ohne Abstecher zur Höhle. Am Wegweiser folgen wir diesmal dem Pfeil zum Cor de Jesús. Allerdings sollten wir uns nicht zu sehr auf die roten Punkte fixieren. Denn diese führen uns an der Statue vorbei.

Statue Cor de Jesus in Esporles
Aussichtspunkt über Esporles

Stattdessen suchen wir die moosbedeckte runde Fläche eines Kohlemeilers und laufen dort nach rechts zwischen die Felsen hindurch. Vor uns erscheint eine Steintreppe, die zur Plattform führt, auf die auch die Jesusstatue zu finden ist. Die Weitsicht nach Norden und Süden ist hier wirklich phänomenal. Und auch der Blick auf Esporles ist nach den vielen, die wir bereits hatten, einer der schönsten.

Das Heilige Herz von Jesús, wie dieses Denkmal auch genannt wird, wurde 1940 erbaut. Auf Anregen des damaligen Rektors des Ortes.

Der Abstieg

Nachdem wir die Aussicht lange genossen haben, machen wir uns auf den Rückweg. Wir entscheiden uns, den etwas unwegsamen, von den roten Punkten markierten Weg zu nehmen. Wer es weniger abenteuerlich mag, geht den gleichen Weg wie auf dem Herweg zurück.

Der Weg ist auch deshalb etwas anspruchsvoller, weil die anfängliche Wegmarkierung irgendwann verschwunden ist, die Wege aber zwischen Bäumen und Felsen nicht eindeutig erkennbar sind. Die GPX-Daten sind in diesem Fall hilfreich, aber aufgrund des schlechten GPS-Signals auch nicht hundertprozentig korrekt.

Abstieg durch den Wald
Son Tries Esporles

Wir haben uns zwar nicht verlaufen, sind aber an einigen Stellen vom eigentlichen Weg abgekommen und mussten etwas kraxeln. Dieser Weg endete am Picknickgebiet von Son Tries. Hier findet ihr neben Picknickbänken und Grillstellen auch einen sehr netten Spielplatz.

Nachdem wir das Gelände verlassen haben, laufen wir ein Stück auf der asphaltierten Straße nach links (diesmal abwärts). In der Linkskurve sollte uns dieser Weg wieder bekannt vorkommen. Denn hier sind wir auf dem Herweg abgebogen. Und genau so laufen wir das restliche Stück dann auch bis zum Parkplatz wieder zurück.

Zum Weiterlesen

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Mein Name ist Damaris, zweifache Mutter und lebe seit 2005 auf Mallorca. Ursprünglich wollte ich nie auf die Insel. Mehr lesen

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