Son Servera

Son Servera ist ein beschaulicher Ort in der Nähe von Cala Millor, in dem es genau zu zwei Veranstaltungen etwas wuseliger wird: zum wöchentlichen Mark und zum Mandelblütenfest im Februar. Den Rest der Zeit spazieren nur vereinzelt Urlauber zur unvollendeten Kirche oder pausieren Radfahrer in einer der Bars auf dem zentralen Dorfplatz.

Esglesia Nova in Son Servera

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Die ersten Siedler in Son Servera wohnten in der Steinzeit in den umliegenden Höhlen. Unter der Herrschaft der Araber wurde das Gebiet vorrangig landwirtschaftlich genutzt. Erst nach der Rückeroberung und unter König Jaume I entstand der Ort, wie er heute zu sehen ist. Bis ins 19. Jahrhundert war Son Servera Teil der Gemeinde Artà und wurde erst später als eigenständiger Ort anerkannt.

Sehenswertes in Son Servera

Wer Son Servera besucht, geht ihr automatisch in das Ortszentrum. Um den Platz Plaça de Sant Joan herum, dem sozialen Zentrum des Ortes, passiert ihr nicht nur die wenigen Sehenswürdigkeiten Son Serveras, sondern auch jede Menge Restaurants und Bars.

Dort findet ihr auch die Pfarrkirche Sant Joan Bautista. Sie stammt aus dem Jahr 1622 und dominiert zwischen den Bäumen und Häusern das Bild des Zentrums. Direkt an der Kirche steht die Statue eines Hirten, in dessen Mantel sich eine Ratte versteckt.

Die Geschichte dazu ist weit tragischer als spannend. Son Severa war sehr stark von der Beulenpest 1820 betroffen. So sehr, dass der Ort nach außen abgegrenzt und alle Häuser und selbst Tiere verbrannt wurden. Die Epidemie dezimierte die Anzahl der Einwohner des Ortes so dramatisch, dass nach Ende der Pest Menschen aus anderen Teile der Insel den Ort neu besiedeln mussten.

Als Sünder hat man den Mantel eines Seefahrers ausgemacht. Der, wahrscheinlich einem Pestleiden erlegen, kam mit einem Schiff in Cala Millor an und wurde dort am Strand begraben. Ein Bauer sah den Mantel des Toten und nahm ihn kurzerhand mit. Einen Tag später war der Bauer tot. Und die Pandemie nahm im Ort ihren Lauf.

Esglesia Nova

Ihr kennt sicher Antoni Gaudi, den katalanischen Kirchenbauer, dessen Kathedrale in Barcelona einfach nicht fertig wird. Man mag meinen, das sei Strategie. Gaudi war auch auf Mallorca als Architekt aktiv. Unter anderem gestaltete er den Hauptaltar in der Kathedrale La Seu in Palma. Aber auch einige Herrenhäuser in Sóller, zusammen mit Juan de la Cruz Rubió y Bellver, der ihn bei seiner Arbeit unterstützte und von ihm lernte.

Und der später auch eigene Projekt umsetzte. Wie die s’Esglèsia Nova in Son Servera. Die Bauarbeiten an diesem Bau im neogotischen Stil begannen 1905. Rubio Bellver war nicht nur für die Ausführung, sondern auch für die Finanzierung verantwortlich. Und die geriet irgendwann ins Stocken. Die Bauarbeiten mussten 1929 aufgegeben werden, weil keine finanziellen Mittel mehr zur Verfügung standen.

Mandelblütenfest und Wochenmarkt in Son Servera

Der Wochenmarkt in Son Servera findet immer dienstags statt und konzentriert sich um den zentralen Dorfplatz herum. Speziell im Sommer ist das Besucheraufkommen an diesen Tagen sehr hoch, da zahlreiche Urlauber aus den Urlaubsgebieten um Cala Millor und Sa Coma den Markttag für einen Ausflug nutzen.

Auch sehr gut besucht ist das jährlich stattfindende Mandelblütenfest in Son Servera. Dieses wird immer Anfang Februar auf dem Gelände des Herrenhaus Can Hereu ausgetragen. Zu finden sind dort dann zahlreiche Marktstände mit Produkten aus Mandeln. Außerdem finden Folkloreveranstaltungen statt und Werkzeug, das zur Ernte und Weiterverarbeitung von Mandeln notwendig ist, wird ausgestellt.

Ausflüge bei Son Servera

Für den Besuch von Son Servera benötigt ihr keinen ganzen Tag. Aber vielleicht wollt ihr ihn ja mit einem weiteren Ausflug in der Nähe verbinden? Hier einige Vorschläge.

Radfahren auf der Via Verde

Ehemals fuhr auf dem Greenway zwischen Manacor und Artà ein Zug. Die alte, restaurierte Bahnhaltestelle in Son Servera zeugt davon. Die Bahnstrecke wurde stillgelegt und der einzige Greenway Mallorcas entstand, auf dem Son Servera zwar nicht mehr mit dem Zug, aber immerhin noch mit dem Fahrrad oder wandernd erreicht werden kann.

Grüner Weg Artà Manacor
Via Verde in Arta

Die Gesamtstrecke ist uns etwas zu lang. Aber der Ausflug von Artà bis Son Servera ist auch für Kinder mit dem Rad leicht zu schaffen. Fahrräder können direkt am Start, am Bahnhofsgebäude in Artà ausgeliehen werden.

Spaziergang zur Burg an der Punta de n’Amer

Zwischen Cala Millor und Sa Coma streckt sich die Halbinsel mit dem Castell de la Punta de n’Amer ins Meer. Sie ist der letzte unbebaute Küstenabschnitt in diesem Teil und steht unter Naturschutz. Ganz unbebaut ist sie allerdings nicht. Neben einzelnen Ruinen findet ihr hier den Wehrturm, der auch Burg genannt wird.

Castell de Punta d'Amer

Der Turm ist von beiden Badeorten aus sehr leicht zu erreichen, kann mit Kinderwagen oder Fahrrad befahren werden. Am Castell gibt es eine kleine Bar. Man kann dort sehr nett sitzen, während die Kinder spielen. Der Turm steht offen und kann über eine Zugbrücke und einer sehr engen Wendeltreppe bestiegen werden. Auf dem Dach findet ihr eine Kanone und genießt einen sehr schönen Blick aufs Meer.

Die Kleinstadt Artà

Auch Artà hat wahnsinnig viel zu bieten. Am besten spaziert ihr erst einmal ohne Ziel durch die Stadt mit den vielen Cafés, hinauf zur Kirche und dem Kloster Sant Salvador. Von dort habt ihr einen schönen Blick über die Stadt.

Wenn euch der Sinn nach etwas mehr Kultur steht, habt ihr verschiedene Möglichkeiten. Zum einen gibt es da Ses Païsses, eine der wichtigsten und am besten erhaltenen Urzeitsiedlungen auf Mallorca. Sie liegt nur wenig außerhalb der Stadt.

Kathedrale in Arta
Märchenmuseum in Arta - ArtArtà - Mallorca für Kinder

Etwas andere Kultur erwartet euch bei ArtArtà. Das ist nicht nur ein netter Laden, in dem Kunsthandwerk regionaler Künstler verkauft wird. Im Obergeschoss wohnen die Märchengestalten der mallorquinischen Folklore. In mehreren Zimmern könnt ihr die Personen und Geschichten dazu kennenlernen. Alle Informationen zum Märchenmuseum in Artà findet ihr hier.

Badestopps an der Küste

Vielleicht habt ihr aber auch eher Lust, euch nach dem Besuch in Son Servera abzukühlen. An der Küste gibt es dafür gleich mehrere Badeorte. Am bekanntesten ist neben Sa Coma und S’Illot sicher Cala Millor. Wenn ihr auf touristische Dienstleistungen und Gastronomie in Strandnähe wert legt, seid ihr dort richtig.

Cala Millor Strände

Wenn ihr es etwas ruhiger und natürlicher mögt, lohnt es sich, einen Abstecher nach Norden zur Costa de los Pinos zu machen. Auch hier findet ihr Liegenverleih, Sonnenschirme und eine kleine Bar. Aber nicht mehr ganz so viele Menschen. Außerdem könnt ihr abseits vom Strand kleine Buchten entdecken.

Anfahrt und Parken

Son Servera ist aus allen Teilen der Insel sehr leicht erreichbar. Mietwagenpreise könnt ihr hier unverbindlich vergleichen.

Parken: Am Ortseingang, direkt neben einem Spielplatz.

Bus: Son Servera wird von den Linien 412 (aus Cala Bona, Cala Millor, Manacor) und 424 (Cala Ratjada, Canyamel, Capdepera, S’Illot, Portocristo) angefahren.

Einkehr: An vielen Stellen im Ort, vor allem im Zentrum.

In der Nähe: Cala Millor, S’Illot, Artà, Capdepera, Costa de los Pinos.

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Mein Name ist Damaris, zweifache Mutter und lebe seit 2005 auf Mallorca. Ursprünglich wollte ich nie auf die Insel. Mehr lesen

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