Hexen von Alcadena. Illustration von melicoto.com
Kennt ihr die Hexen von Alcadena? Wir kannten sie bis vor kurzem auch noch nicht. Wahrscheinlich liegt das daran, dass sie nur einmal im Jahr Schabernack treiben, nämlich in der Nit de ses Bruixes, der Nacht der Hexen, am 23. Juni.
Die Legende der tanzenden Hexen
Der Legende nach tanzen die Hexen zur Sommersonnenwende immer auf dünnen Seilen zwischen den Tafelbergen Puig d’Alaró und Puig de s’Alcadena. Den Rest des Jahres verbringen sie in ihrer Höhle, der Cova de ses Meravelles.
Die beiden Berge werden auch als Zwillingsberge genannt und sind Ort vieler Legenden. Sie ähneln sich in Form und Größe und stehen wie zwei massive Säulen vor dem Tal von Sóller. Manche sagen, sie markieren den Eingang in eine andere, magische Welt. Und wer schon einmal vor Ort war, kann diesen Eindruck durchaus bestätigen. Die Geografie ist beeindruckend.

Zeichnung von F. de B. Moll für Rondaies Mallorquines, d’Alcover, (Tom. V, S. 135)
In der Nacht vor dem Johannistag spinnen die Hexen von Alcadena dünne Fäden, fast wie Spinnweben von der Spitze eines Berges zum anderen. Den Rest der Nacht tanzen und schweben sie darüber und machen dabei jede Menge Quatsch und Lärm bis in die frühen Morgenstunden. Am Morgen verschwinden sie wieder in ihre Höhle.
Die Höhle, in der die Hexen gelebt haben, soll auch der Eingang in eine magische Welt gewesen sein. Eine im Berg liegende Stadt, voller Schätze. Ein Mallorquiner mit Namen Felet wollte die Höhle erforschen. Nachdem er sie jedoch betreten hatte, erbebte die Erde, der Berg zitterte und der Mann verschwand für immer.
Hintergründe der Legende
Die Hintergründe dieses Märchens, dass auch in den Rondaies, der mallorquinischen Märchensammlung zu finden ist, sind meteorologisch zu erklären.
Offensichtlich entstehen speziell Ende Juni aufgrund hoher Luftfeuchtigkeit und thermischen Strömungen Nebelschwaden, die spontan auftreten können und genauso schnell wieder verschwinden. Besonders in den frühen Morgenstunden ist dieses beeindruckende Schauspiel oft zu beobachten.
Der Ort um Alaró ist außerdem Schauplatz der Inquisition gewesen. In den Wäldern um die Berge wurden zahlreiche angebliche Hexen entsprechend der damaligen Praktiken hingerichtet
Wanderungen und Ausflüge in Alaro
Wer die Gegend um die Tafelberge erkunden will, kann das ganzjährig auf vielen Wanderrouten tun. Unser Favorit ist der Ausflug zur Burg auf dem Berg von Alaró.
Der Weg dorthin ist einfach und die Aussicht ist phänomenal. Neben den Hexengeschichten hat die Burg auch viele Rittergeschichten zu bieten. Der Gipfel eignet sich zum Picknicken und Toben.
Unseren kompletten Wanderbericht zur Burg von Alaró findet ihr hier.
Weitere Hexenausflüge
In Llucmajor sollen die Hexen sich unsichtbar gemacht haben und auf den Maultieren geritten sein. Den Hexenberg könnt ihr leicht besteigen.
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