Cala Sa Nau, Cala Mitjana und die Feuersteinhöhle

Die Cala Sa Nau ist eine der beliebtesten Badebuchten im Südosten Mallorcas. Klein und fein liegt der Sandstrand regelrecht versteckt inmitten eines dichten Pinienwaldes. Bekannt ist sie vor allem wegen der chilligen Strandbar. Nur etwas weiter westlich ist die Cala Mitjana zu finden, eine weitere kleine Bucht, die größtenteils von einem luxuriösen Privatgrundstück umgeben ist. Dazwischen liegt eine Höhle und eine sehr markante Felszunge. Von Badetag bis Küstenerkundungstouren ist also hier alles dabei.

Cala Mitjana

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Um ganz ehrlich zu sein: Für die schönste Bucht im Südosten halte ich die Cala Sa Nau nicht. Sie ist sehr nett, aber auch sehr klein und im Sommer wird es entsprechend eng. Mit den Strandliegen, die im Sommer, die meiste Sandfläche einnehmen, bleibt für uns Naturliebhaber, die wir gerne erkunden, nicht mehr viel übrig. Zugegebenermaßen ist das Ambiente dank der Strandbar sehr originell. Ein wenig besser gefällt uns da schon die Cala Mitjana. Die ist über eine leichte Wanderung zu erreichen. Wie überall ist es auch dort im Sommer nicht leer. Aber das ist es nirgends. In diesem Beitrag stellen wir euch beide Buchten ausführlich vor und erzählen euch, was ihr auf dem Weg dazwischen noch so finden könnt.

Die Bucht Cala Sa Nau

Es gab eine Zeit, in der die Cala Sa Nau ein Geheimtipp war. Versteckt und ohne GPS nicht eindeutig erreichbar fanden nur wenige Badegäste in die kleine Bucht, die zur Gemeinde Felanitx gehört und zwischen Cala d’Or und Portocolom liegt. Mittlerweile ist es so, dass es im Sommer auf dem Parkplatz schon einmal eng werden kann.

Die Strandbar

Das Bekannteste am Strand Cala Sa Nau ist das chiringuito, eine der beliebtesten Strandbars auf Mallorca. Am Wochenende gibt es hier Live-Musik bis spät in die Nacht hinein. Die Bucht liegt so tief zwischen Bäumen und Felsen, dass es keine Nachbarn gibt, die sich daran stören könnten.

Weshalb es vor allem junge Leute sind, die hier mit Deephouse in den Sonnenuntergang tanzen. Aber es gibt natürlich nicht nur Musik in der Strandbar der Cala Sa Nau. Auch die Speisekarte kann sich sehen lassen. Darauf findet ihr Fischgerichte, Paellas, Salate, Cocktails und jede Menge mehr. Geöffnet hat die Strandbar im Sommer täglich ab 9 Uhr, bis keiner mehr da ist. Die Küche ist von 10 bis 23 Uhr geöffnet.

Der Strand

Dank der Strandbar gibt es am Strand der Cala Sa Nau auch noch etwas mehr Service. Die Bar zeichnet sich auch für den Verleih der Strandliegen verantwortlich. Auch die besonders, denn sie sind aus Bambus gebaut und nicht aus Plastik, wie es an den meisten anderen Stränden der Fall ist.

Insgesamt ist der Strand circa 60 Meter lang, dafür aber nicht sehr breit. Im hinteren Teil ist mit 70 Metern etwas mehr Platz in der Breite. Der Bereich zwischen Strand und Meer ist jedoch sehr schmal. Auf beiden Seiten wird die Sandfläche von Felsen begrenzt. Es geht nicht sofort tief ins Wasser, kleine Kinder sollten aber immer im Auge behalten werden. Wassersportangebote gibt es an der Cala Sa Nau keine, wohl aber viele Boote, die vor der Bucht ankern und der Bar Kurzvisiten abstatten.

Einige der Felsen an beiden Seiten können zum Klippenspringen genutzt werden. Allerdings sollte im Vorfeld geprüft werden, an welchen Stellen im Wasser es dafür auch tief genug ist.

Service, WC & Barrierefreiheit

Auch beim Service kann dieser Strand punkten, denn es gibt etwas, was an anderen Stränden fehlt: ein eigenes Massage-Team. Und zwar keine zwielichtigen Masseure, wie an den Touristenstränden, sondern richtiges Personal mit ordentlichen Liegen und einem eigenen Zelt.

Dieser Service steht natürlich nur im Sommer zur Verfügung, wenn die Bar geöffnet hat. Ebenso steht es mit den anderen Serviceleistungen, zu denen auch die Süßwasserdusche und Toiletten zählen. Die WCs sind von 9 bis 19 Uhr geöffnet.

Offiziell ist die Cala Sa Nau ein barrierefreier Strand. Ein Holzsteg führt über den Sand direkt ans Ufer und soll so Menschen mit eingeschränkter Mobilität den Einstieg ins Meer erleichtern. In der Praxis gibt es allerdings eine nicht kurze Steintreppe vom Parkplatz zum Strand, die erst einmal überwunden werden muss. Etwas weiter vor dem Parkplatz gibt es einen Zufahrtsweg, der auch zur Belieferung der Bar genutzt wird. Optimal ist dieser allerdings nicht.

Anfahrt, Parken

Aus Palma erreicht ihr die Cala Sa Nau über Santanyí. In S’Horta geht es scharf ab in Richtung Cala Serena. Auf der Landstraße gibt es dann einen Abzweig nach links, der in die Cala Sa Nau führt.

Obwohl es leichter geworden ist, den Playa Sa Nau zu finden, gibt es immer noch einige Hürden. Denn die Wegweiser werden gerne entfernt und übermalt. Was mit Internet und Google kein unlösbares Problem ist. Die Zufahrtsstraße ist circa zwei Kilometer lang, sehr schmal und an einigen Stellen kurvig. Gegenverkehr, den ihr zweifelsfrei haben könnt, ist nicht selten Stress. Ausweichmöglichkeiten gibt es nur wenige.

Unmittelbar oberhalb der Bucht, am Ende der Zufahrtsstraße, gibt es einen überwachten Parkplatz. Dieser ist von 11 bis 21 Uhr geöffnet und kostet € 3.50. Es gibt wenige Parkmöglichkeiten direkt an der Straße, da diese einfach zu eng dafür ist.

Der Strand Cala Mitjana

Auf Mallorca gibt es mehr als eine Cala Mitjana. Hier solle es um den Mini-Strand bei Cala d’Or gehen. Deutlich mehr Platz findet ihr an der Cala Mitjana bei der Cala Torta in Artà. Beide Strände sind ähnlich abenteuerlich, was die Anreise angeht. Davon abgesehen aber grundverschieden.

An vielen Stellen ist zu lesen, die Cala Mitjana sei wenig besucht und einer der letzten Geheimtipps. Das mag im Winter stimmen, nicht aber im Sommer. Dank der Bilder von kristallklaren Wasser und saftig grüner Wiese, sind im Sommer regelrechte Pilgermärsche unterwegs. Die Parkmöglichkeiten werden von Mal zu Mal weniger und der ohnehin limitierte Platz am Strand enger. Und mal ganz ehrlich, was ist noch geheim, wenn im Internet darüber geschrieben wird. (P.S: Echte Geheimtipps gibt es bei mir nur im Newsletter.)

Der Strand

Der Mini-Strand der Cala Mitjana ist von fast unberührter Natur umgeben. Links begrenzen Felsen die Bucht, rechts sind es ein Bootsanlegesteg und andere Infrastruktur, die zum Privatanwesen gehören, auf das ich gleich noch eingehen werde. Das Wasser ist sehr klar und super zum Schnorcheln geeignet. Linker Hand gibt es vor der Bootsgarage eine weitere kleine Bucht mit Kieselsteinen. Die Bucht selbst kann betreten werden, der unmittelbar dahinter liegende Rasen nicht.

Cala Mitjana: Strand in Cala d'Or

Die Sandfläche ist klein und von Steinen durchsetzt. Insgesamt ist die Bucht wenig breiter als 25 Meter. Der Strand fällt sehr seicht ins Meer ab, was ja ideale Bedingungen für Kinder sind. Aber zum einen ist der Weg zur Cala Mitjana recht aufwendig. Und zum anderen gibt es nur wenig Spielmöglichkeiten und Platz zum Buddeln. Die Bucht selbst windgeschützt, was im Sommer sehr viele Boote zur Folge hat, die hier ankern.

Privatanwesen

Unseren ersten Besuch statteten wir der Cala Mitjana im Sommer ab. Und es gab genau zwei Sachen, die uns ins Auge stachen: Die unnatürlich grüne Rasenfläche und die Security-Menschen, die an der Küste patrouillierten. Bereits auf dem Herweg standen wir ständig vor Abzweigen und Eingängen, an denen Schildern mit aggressiven „privado“ angebracht waren.

Das Anwesen an der Cala Mitjana gehört den Nachfahren des mallorquinischen Bankiers Joan March, denen nicht wenige Grundstücke auf Mallorca gehören, bei denen Zugänge zu besonderen Stränden und Buchten betroffen sind. Das spanische Küstenschutzgesetz besagt ja, dass die gesamte spanische Küste allen offen steht und kein privates Land sein kann. Zum Glück, denn nicht wenige Strände auf Mallorca wären sonst mit Sicherheit nicht begehbar, weil sich irgendwelche Millionäre sie sich einverleibt hätten. Aber ich schweife ab.

Cala Mitjana

Sehr viel Land auf beiden Seiten gehört zu dem March Anwesen. Den Zugang dürfen sie nicht sperren. Das gemeine Volk wollen sie aber auch nicht auf ihrem Rasen liegen haben. Der wird übrigens in Dauerschleife bewässert. Logisch, sonst wäre er nicht grün. Was für eine Verschwendung. Direkt rechts vom Strand gibt es ein kleines Badehaus mit Sonnenliegen und Sonnenschirmen. Dahinter gehen Wege durch die parkähnliche Anlage zu der kleineren Kieselbucht und weiter zu den Bootshäusern.

Und auf dieser Strecke wachen Sicherheitsleute und anderes Personal. Ich schreibe das nur so ausführlich, weil deren Verhalten (mit Absicht) sehr einschüchternd, aber nicht immer gerechtfertigt ist. Denn wie gesagt: Die Küste gehört ihnen nicht. Weshalb es auch ok ist, an den Kieselstrand zu gehen und sich dort in die Sonne zu setzen. Auch wenn die Angestellten gerne etwas anderes erzählen.

Anreise und Parken

Im Grunde ähnelt sich die Anreise zur Cala Mitjana der an die Cala Sa Nau. Mit dem Unterschied, dass der direkte Weg auf der Zufahrtsstraße rechts abbiegt, statt geradeaus weiterfährt. Ab hier wird es etwas schwierig. Es gibt an sehr wenigen Stellen Parkbuchten oder Möglichkeiten, das Auto sicher abzustellen.

Cala Mitjana

Den ehemaligen Parkplatz gibt es nicht mehr und viele der Parkmöglichkeiten der letzten Jahre wurden auch eingeschränkt. Achtet genau auf die Hinweisschilder, um keinen Strafzettel zu kassieren. Die günstigste Parkmöglichkeit findet ihr in Form einer Parkbucht, etwa einen Kilometer vom Strand entfernt. Der Weg dorthin führt über sehr steinige Wege zwischen Fincamauern hindurch. Die Wahrscheinlichkeit, diesen Parkplatz zu ergattern, ist allerdings sehr gering. Weshalb es die günstigere Variante ist, auf dem Parkplatz der Cala Sa Nau zu parken und von dort entweder der Straße oder der Küste entlang zur Cala Mitjana zu laufen.

Küstenwanderung von Cala Sa Nau nach Cala Mitjana

Streckendetails: 4 km – 40 Höhenmeter – 1 h 20 – ab 6 – GPX auf outdooractive

Für unseren zweiten Besuch der Cala Mitjana haben wir die Wintermonate gewählt und das Ganze mit einer Küstentour verbunden, die in der Cala Sa Nau startete und uns dank einiger Geocaches zu sehr interessanten Punkten führte. Der Parkplatz an der Cala Sa Nau ist im Winter leider geschlossen, da aber weniger Verkehr herrscht, sind Parkmöglichkeiten an der Straße zu finden. Dafür gibt es keine Möglichkeiten, zur Einkehr.

Auf zur Höhle von Fred Feuerstein

Zunächst geht es die Treppe zum Strand hinunter, an dem wir uns dann rechts halten und zunächst noch auf einem kleinen Pfad, später nach Gutdünken über die Felsen marschieren. Es gibt hier kein richtig und kein falsch. Wir bleiben immer in Küstennähe und laufen so, wie es am sichersten scheint.

Nachdem wir die Bucht Sa Nau hinter uns gelassen haben und rechts etwas mehr von der Küste sehen, erkennt ihr in einiger Entfernung eventuell bereits die Eingänge zu der kleinen Höhle. Den Namen haben wir uns nicht ausgedacht, der stammt aus dem Geocache, der uns hier hergeführt hat. Falls ihr auch Cacher seid, macht euch auf die Suche. Falls nicht: Der Besuch der Höhle lohnt auch so.

Nachdem ihr von der Höhle wieder etwas zurück an die Küste kommt, erreicht ihr eine weitere kleine Bucht. Hier spannen im Sommer manchmal noch abenteuerliche Leute als wir eine Slackline von einer Seite zur anderen. Hinter der Bucht beginnt eine Halbinsel, die wir uns später noch aus der Ferne betrachten werden. Vorerst gehen wir leicht rechts etwas den Hang hinauf.

Lust auf ähnliche Wanderungen? Hier findet ihr noch weitere Küstenwanderungen auf Mallorca.

Felsloch Sa Roqueta

Wenn ihr die Halbinsel langsam hinter euch lasst und euch immer einmal wieder umdreht, seht ihr vielleicht schon das Loch im Felsen. Ich hatte dafür leider keine Zeit, denn die Jungs hetzten weiter und suchten einen Weg nach rechts, der auf eine Plattform mit zwei Sonnenschirmen und Steinbänken führte. Der Grund war ein weiterer Geocache.

Während die Jungs suchten, konnte ich endlich auch das Loch sehen. Es ist sehr oft in den sozialen Medien zu sehen, vor allem vom Meer aus. Denn aus dem richtigen Winkel betrachtet, sieht es aus, wie die Insel Mallorca, die die Mallorquiner Sa Roqueta nennen, den kleinen Felsen. Der Platz eignet sich sehr gut zum Fotografieren und Rasten.

Über Privatgelände

Nach dem Picknick gehen wir erneut ein Stück zurück an die Küste, um weiter über die Felsen zu gehen. In den Online-Karten enden die Wanderstrecken dann. Es geht aber durchaus noch weiter. Zwar müsst ihr etwas mehr klettern, als vorher, weil immer wieder Felsbrocken im Weg liegen, aber wir sind schon schlimmerer Strecken gelaufen. Als grobe Orientierung dient der Schiffsmast, den ihr in der Ferne sehen könnt.

Offensichtlich handelt es sich dabei um kein Schiff, sondern eine fest betonierte Stange, die – meine Interpretation – als Orientierung für Hubschrauber dient. Denn wir befinden uns hier bereits auf dem Privatgelände und auf dieser Seite der Bucht gibt es einen Hubschrauberlandeplatz. Beziehungsweise eine große Fläche mit Kreis, die ich dafür halte.

Ab dem Mast wird der Weg wieder einfacher. Ihr lauft hier praktisch durch den Garten des Anwesens. Das ist auch erlaubt, sofern ihr euch nur auf den Wegen haltet, die an den Strand führen und nicht irgendwo anders hinwandert.

Für den Rückweg könnt ihr die gleiche Strecke nehmen. Uns war dann aber nicht mehr so sehr nach Kletterei, weshalb wir durch die Felder auf die Zufahrtsstraße der Cala Sa Nau zurückgelaufen sind. Das ist am Ende etwas länger, aber schneller, da es sich einfacher zu laufen lässt. Dafür am Strand die Treppen hoch, durch die Büsche und zwischen den Mauern entlang.

Alle möglichen Abzweige sind als Privatgrundstücke gesperrt. Ihr biegt erst nach rechts ab, wenn ihr die asphaltierte Straße wieder erreicht habt. Nach nur wenigen Metern seht ihr den Abzweig nach Cala Sa Nau, den ihr bereits kennt. Noch ein wenig geradeaus und ihr seid wieder am Parkplatz.

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Mein Name ist Damaris, zweifache Mutter und lebe seit 2005 auf Mallorca. Ursprünglich wollte ich nie auf die Insel. Mehr lesen

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