Ganz ehrlich: Diese Geschichte ist für Kinder eher ungeeignet. Allerdings gehört sie zu Mallorca, speziell zur Geschichte der Burg in Alaró. Um die Zusammenhänge besser zu verstehen, schreibe ich sie jetzt also mit einem Knoten im Magen auf. Das Mittelalter war wirklich keine sehr angenehme Zeit auf Erden. Und die Kommandanten Cabrit & Bassa haben das am eigenen Leib erfahren.

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Das Castell d’Alaró gilt als uneinnehmbar. Jede Eroberung der Burg in der Vergangenheit Mallorcas war stets nur nach sehr langer Belagerung möglich, nachdem den Burgbewohnern die Lebensgrundlagen ausgegangen waren. Die längste Belagerung soll neun Jahre gedauert haben. Ganz so lange haben unsere beiden Kommadanten nicht durchgehalten. Aber lest selbst.
Familienstreitigkeiten

Nach dem Tod von Jaume I, der dem Königreich von Mallorca zu Reichtum und Freiheit verholfen hatte, begann der Streit. Seine Söhne Jaume II (König von Mallorca) und Pere III (König von Aragón), zwischen denen der Vater vor dem Tod seine Königreiche gerecht aufgeteilt hatte, bekamen sich in die Haare. Der ältere der beiden, Pere II, forderte wiederholt Tribut von Mallorca, weil der kleine Bruder wohl Frankreich unterstützt hatte, mit dem Aragón im Konflikt lag. Jaume II dachte aber überhaupt nicht daran, diesen zu leisten. Nach neun Jahren voller Streitigkeiten schickte Pere III schließlich seinen Sohn Alfons III, um Mallorca zu erobern.
1285 landeten dieser in Sa Porrassa (ganz in der Nähe von Magaluf) und marschierten praktisch ohne Widerstand ein. Die Mallorquiner wollten nicht gegen die Katalanen kämpfen. Für sie waren nicht nur die Könige Brüder, sondern auch deren Völker. Alfons befahl, die Insel mit friedlichen Mitteln und ohne Waffen einzunehmen. Er sandte Boten nach Palma und forderte die Kapitulation.
Die Inselhauptstadt kapitulierte auch brav. Währendessen starb Alfons Vater, was den Sohn automatisch zum neuen König der Krone von Aragón machte. Nach und nach schlossen sich ihm alle mallorquinischen Städte an, als Tribut und Beweis ihrer Treue zum neu ernannten König.
Alle außer Alaró. Hinter den Mauern der Burg verteidigte eine Handvoll mutiger Kämpfer ihren König, Jaume II, bis zum letzten Moment.
Gefährliche Wortspiele

Auch hier forderte Alfons zunächst friedlich die Kapitulation. Jedoch macht sich Guillem Cabrit über den Namen des Königs lustig.
Den anfós (Zackenbarsch) essen wir hier auf Mallorca immer gegrillt,
soll er gesagt haben. Logischerweise wollte Alfons III wissen, wer sich da so über ihn erdreistet. Guillem Cabrit hielt seinen Namen nicht zurück und auch nicht den seines Partners, Guillem Bassa. Sie beide würden für ihren König sterben.
Du heißt also Cabrit? Nun, ich schwöre dir, wie ein cabrito (Zicklein) wirst du auf den Grill landen,
erwiderte der König. Nach langen, blutigen Kämpfen nahm Alfons III die Burg schließlich ein. Cabrit & Bassa wurden verurteilt und bei lebendigem Leib inmitten der Stadt verbrannt.
Sowohl durch ihren wagemutigen und frechen Widerstand gegen die Invasoren, als auch durch die grauenvolle Art, auf der sie ihr Leben gelassen haben, wurden sie Teil der volkstümlichen Überlieferungen. Zwei Märtyrer, die für ihre Heimat gekämpft und gelitten haben. Ihre Urnen befinden sich in der Kapelle der Santos Martiros (der heiligen Märtyrer) in der Kathedrale von Palma. In der Kapelle der Burg von Alaró werden sie als Märtyrer verehrt.
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